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FDP setzt Amoklauf gegen die Umwelt fort – Finanzsprecher Solms will Mehrweg-Schutz zu Lasten einer neuen Einweg-Flut kippen

Radolfzell (ots)

Berlin, 10. September 2005: Der
finanzpolitische Sprecher der FDP, Hermann Otto Solms, drängt
Handelsunternehmen zur Blockade eines einheitlichen Rücknahmesystems
für bepfandete Getränkeverpackungen. In einem der Deutschen
Umwelthilfe e. V. (DUH) vorliegenden Schreiben stellt Solms die
derzeitig getätigten Investitionen in ein verbraucherfreundliches
Einweg-Pfandsystem als „Fehlleitung von ökonomischen Ressourcen“ dar.
Nach der Wahl werde sich die FDP dafür einsetzen, dass die erst
kürzlich nach jahrelangen Debatten im Konsens aller Parteien – mit
Ausnahme der FDP – vereinfachte Pfandregelung „komplett überarbeitet“
werde, heißt es in dem Solms- Brief an rund 40 Unternehmen. In diesem
wirbt er außerdem um Unterstützung für die FDP. Damit droht im Fall
einer Regierung Merkel/Westerwelle eine neue Runde im Dosenstreit.
Darüber hinaus erklärt Solms der gesamten Mehrwegbranche den
Krieg. Solms wörtlich: „Das Argument, Investitionen für Mehrweg seien
im Vertrauen auf die Anwendung der derzeitigen Verpackungsverordnung
erfolgt, halte ich für falsch. Letztlich geht es um einen freien
Wettbewerb von Systemen. Gerade dieser Wettbewerb wird zu Lasten von
Einweg mit der Folge erheblich eingeschränkt, dass nun die
klassischen Mehrweganbieter mit der Verlagerung von Einweg auf
Mehrweg konfrontiert werden“.
Damit bestätigt Solms zum einen in dankenswerter Klarheit die
Wirksamkeit des Dosenpfandes beim Mehrwegschutz. Der neue FDP
Dosenpfand-Experte macht sich gleichzeitig zum Fürsprecher für eine
neue Blechbüchsen-Lawine, die auf Verbraucher und Umwelt zurollen
soll. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch hierzu: „Das Herz der
Liberalen schlägt ganz offensichtlich für die Dose. Wir werden dieses
entlarvende Schreiben allen ca. 14.000 mehrwegorientierten
Brauereien, Mineralbrunnen sowie Betrieben des Getränkefachhandels
zugänglich zu machen.
"Nachdem die FDP als einzige Partei sich bereits als Gegner des
Erneuerbaren Energiegesetzes profiliert erklärt sie nun übermütig der
Mehrwegbranche ganz offen den Krieg", so Resch. Nach einer Umfrage
der DUH hat die mittelständisch geprägte Getränkeindustrie und der
Fachhandel seit 2003 im Vertrauen auf geltendes Recht
Milliardenbeträge in das wieder erstarkte Mehrwegsystem investiert.
Allein die Krombacher Brauerei spricht von 100 Mio. für neue Mehrweg-
Flaschen, Kästen und Abfüllanlagen.
Die DUH warnte vor einer „neuen Endlosdebatte ums Dosenpfand“. Man
frage sich, was – außer den leeren Kassen der Liberalen – den
Schatzmeister der FDP treiben könnte, sich derart plump bei der
Einweglobby anzudienen. „Nach Jahren des Streits gibt es endlich eine
einfache und verbraucherfreundliche Regelung, die die Umwelt
entlastet, Parks und Straßen sauberer macht und das ökologisch
vorteilhafte Mehrwegsystem stabilisiert. Da kommt die FDP und
verspricht die große Rolle rückwärts,“ so Resch.
Die FDP fordere den freien Wettbewerb von Einweg- und
Mehrwegsystemen – allerdings unter der Bedingung, dass die
Mehrwegseite die Umwelt entlastet, Energie einspart, Pfand erhebt und
dafür ein aufwendiges Logistiksystem unterhält, während die
Einweglobby die Entsorgung ihrer Abfälle zu großen Teilen der
Gemeinschaft aufbürdet.
Resch: „Die FDP versucht in diesem Wahlkampf konsequent wie nie
zuvor, sich bei den Ewiggestrigen als anti-ökologische Splitterpartei
zu profilieren. Das ist ein Spiel mit hohem Risiko, für
umweltsensible Bürger ist diese Partei nicht mehr wählbar. Im
Ergebnis wird die FDP am 18. September bleiben, wo sie es verdient
hat: in der Opposition.“
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732/9995-0, Fax.: 07732/9995-77, Mobil: 0171/3649170,  resch@duh.de, www.duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Politischer Leiter, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-15, Fax.: 030/258986-19, Mobil: 0171/5660577,  rosenkranz@duh.de, www.duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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