Die Wissenschaft hat festgestellt: Glas statt Plaste steigert den Trinkgenuss
Berlin (ots)
Eine Untersuchung weist signifikant höheren Trinkgenuss bei Glasverpackungen nach - Frauen reagieren besonders sensibel - Deutsche Umwelthilfe und Veltins Brauerei fühlen sich in ihrem Eintreten für Glas-Mehrweg-Verpackungen bestätigt
14.12.2005: Der Trinkgenuss kommt nicht erst beim Trinken. Er hängt wesentlich ab von der Art der Verpackung. Dies ist das Resultat einer Studie des Instituts für Rationelle Psychologie in Stuttgart, deren Ergebnisse die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und die Markenbrauerei C. & A. Veltins heute in Berlin vorgestellt haben. Verbraucher und Verbraucherinnen empfinden offenbar beim Trinken von Bier oder Fruchtsäften aus Glasflaschen um bis zu 20 Prozent mehr und beim Trinken aus Dosen, Getränkekartons oder PET-Flaschen um bis zu 20 Prozent weniger Genuss, als wenn sie die Getränke aus einem "neutralen" Gefäß zu sich nehmen. Diese Spitzenwerte wurden insbesondere bei Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren festgestellt. Somit ziehen auch junge Leute, die gemeinhin als besonders aufgeschlossen gelten gegenüber Einweg-Pappe und Blech, Glas intuitiv allen anderen Verpackungsmaterialien vor. Die positiven Reaktionen auf Glas zeigen sich in unterschiedlicher Ausprägung bei allen Testpersonen über alle Altersklassen.
"Nachdem das Dosenpfand nun dauerhaft eingerichtet und die Diskussion um den Mehrwegschutz im Sinne der Umwelt beendet ist können wir uns nun den für den Verbraucher wichtigen Genuss- und Qualitätsaspekten zuwenden.", kommentiert DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch die Ergebnisse. "Dass regionale Glas-Mehrwegsysteme ökologisch vorteilhaft sind, ist inzwischen eine Binsenweisheit. Dass sie die einzigartige deutsche Getränkevielfalt gegen die Plastik-Dosen-Einweg-Einfalt stabilisieren ebenso. Dass dieses Kulturgut hilft, ´Lebensart´ gegen die ´Geiz-ist-geil´-Marktschreier zu verteidigen, haben wir geahnt. Nun haben wir es schwarz auf weiß - wissenschaftlich gemessen am genussfähigen Objekt Mensch."
Im Verlauf der von der Veltins Brauerei in Auftrag gegebenen Studie wurden die Gefühlsreaktionen von insgesamt 1024 Probanden auf verschiedene Verpackungsmaterialien getestet. Die Ergebnisse belegten nicht nur in unerwarteter Eindeutigkeit die den Genusswert erhöhende Wirkung von Glas im Vergleich zu Plaste, Blech und Pappe. Vielmehr verdichten sich Hinweise, dass beim Trinken aus Glasverpackungen sogar die Inhaltsstoffe, zum Beispiel Vitamine bei Säften, besser vom Körper aufgenommen und verdaut werden. Erste Pilot-Tests zeigen dieses Phänomen insbesondere bei der von Prof. Ertel so definierten Testgruppe der "Sinnlich erotischen weiblichen Probanden." Sie verwerten Getränke in Papp- oder Plastikverpackungen um bis zu 30 Prozent schlechter als solche aus Glasverpackungen. Bei der Gruppe der "Intelligenten" liegt dieser Wert bei bis zu 28 Prozent.
Die Brauerei C. & A. Veltins, die in diesem Jahr 20 Mio. Euro in ein technologisch europaweit einmaliges Sortierzentrum für Mehrwegflaschen investierte, sieht sich in ihrer Strategie bestätigt. "Wenn's um Bier geht, steht die Mehrweg-Glasflasche unverändert in der Pole-Position", so Veltins-Pressesprecher Ulrich Biene. Die traditionelle Gastronomie-Erfahrung der Menschen habe bis heute ihre positive Wirkung nicht eingebüßt. Biene: "Wer in der Gastwirtschaft ein frisch gezapftes Glas Pils genießt, möchte diese Genussdimension auch daheim erleben."
Die DUH setzt sich als Umweltschutzverband traditionell für den Erhalt und den Ausbau von Mehrweg-Systemen ein. Seit ihrer offiziellen Anerkennung als Verbraucherschutzverband im Herbst 2004 widmet sich die Organisation neben den ökologischen Aspekten auch der Qualität bestimmter Produkte in einem umfassenderen Sinn. "Die Ökobilanzierung von Verpackungen, die deren negative Wirkungen auf die Umwelt misst, ist das eine. Ihre Rückwirkungen auf Gesundheit, Wohlbefinden und letztlich die Lebensqualität der Menschen das andere", so Eva Leonhardt, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Verpackungen wiesen definitiv handfeste Qualitätsunterschiede auf, wie die jüngsten Erfahrungen mit dem Farbstoff ITX erneut bestätigt hätten. ITX hatte in Italien Säuglings-Milchgetränke in Getränkekartons kontaminiert.
Die Veltins-Untersuchung weise jedoch weit darüber hinaus, erläuterte Leonhardt: "Könnten Verbraucherinnen und Verbraucher frei und mit allen ihren fünf Sinnen über ihre Vorlieben beim Einkaufen und Trinken entscheiden, hätten Getränkekartons, Plastikflaschen oder Dosen im Markt wenig Chancen". Der Kopf scheine jedoch oft andere Prioritäten zu setzen, was allein den Discounter-Boom der vergangenen Jahre erkläre. Bequemlichkeit beim Tragen der Flaschen oder 'Hauptsache billig'", seien eben auch reale Entscheidungskriterien. "Ich wünsche mir eine Gesundheitsministerin, die rät: 'Achten Sie beim Getränkekauf und bei der Verpackungswahl auch auf den Genuss´", so Leonhardt. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten ihrem guten Geschmack nachgeben - dann landen sie automatisch bei Mehrweg-Glasflaschen."
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, (www.duh.de), Tel.: 030/258986-0, mobil 0171/3649170, E-Mail:resch@duh.de
Ulrich Biene, Pressesprecher Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG, An der Streue, 59872 Meschede - Grevenstein, Tel.: 02934/959 0, Fax: 02934/ 959 493, E-Mail: ulrich.biene@veltins.de
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