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Darwins Alptraum am Viktoriasee geht weiter Klimawandel und Wasserknappheit als neue Bedrohung für die Bevölkerung an Afrikas größtem See

Radolfzell - Wien (ots)

Der kürzlich offiziell für den Oscar
nominierte Dokumentarfilm "Darwins Alptraum" des österreichischen 
Regisseurs Hubert Sauper weist mit dramatischen Bildern auf die 
sozialen und ökologischen Krisen am Viktoriasee hin. Die 
Umweltverbände Global Nature Fund (GNF) und Global 2000 warnen vor 
einer neuen Gefahr für Natur und Menschen am Viktoriasee: der 
Wasserspiegel an Afrikas größtem See sinkt kontinuierlich aufgrund 
von Klimaveränderungen, Bau von Staudämmen und weitflächigen 
Abholzungen. Betroffen hiervon sind 30 Millionen Menschen, die an dem
68.000 km2 großen Süßwassersee leben.
Aktuelle Schätzungen gehen von einem Rückgang des Seenpegels von 
rund zwei Metern in den letzten drei Jahren aus. Das Seeufer in 
Kisumu, der größten kenianischen Stadt am Viktoriasee, ist innerhalb 
weniger als eines Jahres um bis zu 15 Meter zurückgegangen.
Weil Feuchtgebiete vom Hauptsee durch ausgetrocknete Sandflächen 
abgetrennt wurden, verlieren Buntbarsche und andere Fischarten ihre 
lebenswichtigen Laichplätze. Es gibt bereits Anzeichen für einen 
Rückgang der Fischbestände. Dies hätte dramatische Auswirkungen für 
die bereits in großer Armut lebenden Menschen am See, deren 
Hauptnahrungs- und Einnahmequelle Fisch ist.
Weiterhin sind die Schifffahrt, die Trinkwasserversorgung und 
Energiegewinnung durch Wasserkraftwerke wegen des niedrigen 
Wasserstandes in einigen Teilen der drei Anrainerstaaten Kenia, 
Uganda und Tansania beträchtlich eingeschränkt.
Die Ursachen für den Wasserrückgang sind menschengemacht. 
Klimaveränderungen, Staudämme der Wasserkraftwerke in Kiira und 
Nalubaale in Uganda sowie die Abholzung der natürlichen Vegetation an
Ufern und Zuflüssen des See verändern dramatisch den natürlichen 
Wasserhaushalt. Insgesamt sind nach Schätzungen des 
UN-Umweltprogramms UNEP rund 150.000 km2 Land im Einzugsbereich des 
Tropensees degradiert.
Aus Sicht von Umweltschützern spielt der Klimawandel eine 
wesentliche Rolle. Wegen langer Trockenperioden fehlen dringend 
benötigte Regenfälle in der Region. Eine vom GNF in Auftrag gegebene 
Studie des Tyndall Centres for Climate Change Research in England 
prognostiziert einen Temperaturanstieg am Viktoriasee von 3,6 C bis 
zum Jahr 2080 "Wir erleben erste Auswirkungen des Klimawandels am 
Viktoriasee und an weiteren See überall auf der Erde. Ohne eine 
schnelle Reduktion des Treibhausgasausstoßes durch die 
Industrieländer ist die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in 
naher Zukunft bedroht," so Udo Gattenlöhner, Direktor des GNF. Der 
GNF und seine kenianische Partnerorganisation OSIENALA führen seit 
mehreren Jahren Projekte zum nachhaltigen Natur- und Klimaschutz am 
Viktoriasee durch. Dazu zählt das Vorhaben "Erneuerbare Energien für 
Fischer am Viktoriasee", das vom deutschen Bundesumweltministerium in
Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit aus 
Verkaufserlösen der Sonderbriefmarke "Für den Umweltschutz" und von 
der LANDESSTIFTUNG Baden-Württemberg unterstützt wird.
Hintergrund
Der Viktoriasee ist Partner im internationalen Seenschutznetzwerk 
Living Lakes, das vom Global Nature Fund (GNF) koordiniert wird. 
Diesem Netzwerk gehören 41 Seen weltweit an - darunter auch der 
Bodensee.
Darwins Alptraum ist eine Geschichte über Globalisierung, Menschen
und über Fische. Der preisgekrönte und für den Oscar im Jahr 2006 
nominierte Dokumentarfilm des österreichischen Regisseurs Hubert 
Sauper wurde am Viktoriasee gedreht und zeigt die drastischen Folgen 
der Globalisierung. Seit 7. Dezember 2005 ist die DVD im Handel 
erhältlich. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite 
des GNF und unter www.darwinsnightmare.com.
GLOBAL 2000/Friends of the Earth Austria ist eine 
Umweltschutzorganisation mit Sitz in Wien mit Themenschwerpunkten zu 
Gentechnik, Ressourcen, Atom und Verkehr.
Weitere Informationen und Fotos
Global Nature Fund, Stefan Hörmann, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 
Radolfzell, Germany, Phone.: +49 (0) 77 32 99 95 - 84, Fax: +49 (0) 
77 32 99 95 - 88, E-mail:  info@globalnature.org, 
Web: www.globalnature.org; www.livinglakes.org
GLOBAL 2000, Andreas Baur, Flurschützstraße 13, 1120 Wien, Austria, 
Phone: +43(0)18125730-18,  andreas.baur@global2000.at
OSIENALA (Friends of Lake Victoria), Dr. Obiero Ong´ang´a, Dunga 
Beach, Kisumu, P.O. Box 4580, 40103 Kisumu, Kenya, Phone: + 254 - 57 
- 20 23 487 Fax: + 254 - 57 - 2021992, E-mail:  
osienala@swiftkisumu.com Web: www.osienala.org

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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