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Aufbruch zu neuen Ufern: Tarifvertragsparteien reformieren Zusatzversorgung für Bauarbeiter!

Berlin (ots)

"Was die Rentenversicherungsexperten in Politik und
Verwaltung bislang nicht fertiggebracht haben, das ist den
Tarifvertragsparteien des deutschen Baugewerbes gelungen: Die
Umsteuerung eines umlagefinanzierten Altersversorgungssystems in ein
Kapitaldeckungsverfahren." Das erklärte heute in Berlin der
Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof.
Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, zur Reform der Zusatzversorgungskasse im
deutschen Baugewerbe, die zum 1. Januar 2003 wirksam wird. Zwischen
den Tarifvertragsparteien sei ein fairer Interessenausgleich zustande
gekommen, der allen Beteiligten schmerzliche Zugeständnisse
abverlangt hätte: Die Rentenbezieher müssten ab dem 1. Januar 2003
einen Leistungsverzicht von 5 % sowie Einschnitte beim
Hinterbliebenengeld hinnehmen. Den Bauunternehmen werde trotz
anhaltender Baukrise eine Erhöhung der Beiträge zur ZVK von 1,65 auf
2,00 % der Bruttolohnsumme zugemutet. Bauer: "Ohne diese Einschnitte
hätte die Zusatzversorgungskasse in wenigen Jahren vor ernsten
Finanzierungsproblemen gestanden."
Die Zuspitzung der Krise der Zusatzversorgung im deutschen
Baugewerbe führt Bauer auf den dramatischen Beschäftigungsabbau der
letzten Jahre zurück. Im Jahre 1995 seien noch 970.000 Arbeitnehmer
im westdeutschen Baugewerbe beschäftigt gewesen, für 2002 rechne der
Hauptverband nur noch mit etwa 640.000 Beschäftigten. Im Gegenzug
werde die Zahl der Leistungsempfänger von 338.000 auf 433.000
wachsen. Damit habe sich das Verhältnis von aktiv Beschäftigten zu
Rentnern dramatisch verschlechtert. Bauer: "Das bisherige System hat
sich als unbezahlbar erwiesen. Wenn wir nicht gehandelt hätten, wäre
es in wenigen Jahren zusammengebrochen."
Für Bauer ist der "Rentenkompromiss im Baugewerbe" ein Beweis für
die Handlungsfähigkeit der Tarifvertragsparteien und die
Reformfähigkeit des oft als unflexibel gescholtenen
Tarifvertragssystems. Bauer: "Ich wünsche mir, dass sich Politik und
Verwaltung bei der anstehenden Rentenreform daran ein Beispiel
nehmen."
Der Tarifvertrag über die Rentenbeihilfen im Baugewerbe (TVR) gilt
nur für das Tarifgebiet der alten Bundesländer und für den Westteil
des Landes Berlin. Die ZVK erbrachte 2001 Leistungen in Höhe von 393
Mio. Euro.
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
Auch im Internet abrufbar:
www.bauindustrie.de

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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