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Bauindustrie warnt vor haushaltspolitischen Kahlschlägen:

Berlin (ots)

- Einbruch im öffentlichen Bau: 10,2 % weniger Umsätze im 1.
     Quartal 2003 
   - Investitionen von Haushaltssperren ausnehmen! 
   - Mehr finanzpolitische Kreativität - Mehr PPP!
Vor einem "investitionspolitischen Kahlschlag" hat heute in Berlin
der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie, RA Michael Knipper, die Haushaltspolitiker in Bund,
Ländern und Gemeinden gewarnt. Es wäre eine verfehlte
Haushaltspolitik, die inzwischen bekannt gewordenen Steuerausfälle zu
Lasten der ohnehin schon spärlich bestückten Investitionsetats
auffangen zu wollen. Bereits im 1. Quartal 2003 seien die Umsätze im
öffentlichen Bau um 10,2 % eingebrochen, in Westdeutschland um 10,5
%, in Ostdeutschland 9,2 %. Damit habe der öffentliche Bau ganz
erheblich zum Absturz der gesamten baugewerblichen Umsätze und
Auftragseingänge von 12,7 bzw. 15 % beigetragen. Knipper: "Wenn es
wie in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen zu Haushaltssperren
kommt, dann müssen die Investitionen davon ausgenommen werden."
Der Bundesregierung wirft Knipper eine "widersprüchliche"
Haushalts- und Finanzpolitik vor. Erst habe die Bundesregierung für
2003 die Kürzung der Bauetats um 5,1 % beschlossen; jetzt versuche
sie, die Baukonjunktur durch Kreditprogramme wieder anzukurbeln.
Statt die Republik immer weiter "in die Krise zu sparen", sollte
Bundesfinanzminister Eichel besser den Weg für die
privatwirtschaftliche Realisierung von Verkehrswegen, Gefängnissen,
Schulen und Hochschulen frei machen. Knipper: "Länder wir
Großbritannien, Norwegen, die Niederlande oder Irland zeigen heute
sehr viel mehr finanzpolitische Kreativität als Deutschland."
Aber auch die Länder will Knipper nicht von seiner Kritik der
Haushalts- und Finanzpolitik ausnehmen. Auch sie wollen in diesem
Jahr ihre Ausgaben für Baumaßnahmen um 4,4 % zurücknehmen - und dies
nach einem Minus im Jahr 2002 von 11 %. Allen voran gehen die
Stadtstaaten, die ihre Bauausgaben um fast 10 % kürzen wollen. Aber
auch die westdeutschen und die ostdeutschen Flächenländer planen
Einschnitte in ihre Bauetats von 3,9 bzw. 2,1 %. Knipper: "Und das
ist nur der Anfang: Niedersachsen hat bereits alle 130 laufenden
Bauprojekte auf den Prüfstand gestellt. Brandenburg hat soeben
beschlossen, seine Baumaßnahmen zu strecken."
Mit dramatischen Einbrüchen rechnet Knipper auch bei den
kommunalen Bauausgaben. Vor allem die westdeutschen Kommunen sähen
sich aufgrund der Haushaltsschieflage gezwungen, ihre Bauetats um 7
bis 8 % zurückzufahren. Daran werde auch das KfW-Kreditprogramm
zugunsten der kommunalen Infrastruktur nichts ändern; denn der größte
Teil der Kommunen hätte bereits seine Kreditaufnahmemöglichkeiten
ausgeschöpft. Knipper: "Bund und Länder dürfen nicht länger tatenlos
zusehen, wie die kommunale Infrastruktur verfällt. Wir plädieren
deshalb nach wie vor für ein gemeinschaftliches Investitionsprogramm
von Bund und Ländern zugunsten der Städte und Gemeinden in
Deutschland."
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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