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UN-Berater Prof. Dr. Herbert Wulf: "Noch über 16.000 Atomsprengköpfe einsatzbereit"

Hamburg (ots)

"Die Atommächte sind ihrer Verpflichtung aus dem
   Atomwaffensperrvertrag zur vollständigen nuklearen Abrüstung 
   nicht nachgekommen."
Der Abrüstungsexperte und Berater der Vereinten Nationen, Prof.
Dr. Herbert Wulf, äußert sich in der neuen Ausgabe des
Wissensmagazins P.M. in einem von ihm selbst verfassten Beitrag
besorgt über die weltweit zunehmende Aufrüstung. "Die
Weltmilitärausgaben stiegen im letzten Jahr um sechs Prozent auf fast
800 Milliarden Dollar an. Das entspricht 2,5 Prozent des
Bruttosozialproduktes", so Wulf. "Der Erfolg der Abrüstung der 90er
Jahre schmilzt dahin. Die USA, mit über 40 Prozent Anteil an den
Militärausgaben, aber auch Länder wie Russland, China und Indien,
legen kräftig zu."
Die Zeit der Abrüstung sei vorbei, auch Atomwaffen spielten wieder
eine größere Rolle. Wulf: "Über 16.000 Atomsprengköpfe befinden sich
heute noch einsatzbereit in den Arsenalen der Streitkräfte, vor allem
in den USA und Russland." Weitere 15.000 Sprengköpfe würden in
Reserve gehalten oder seien eingemottet. "Die Atommächte sind ihrer
Verpflichtung aus dem Atomwaffensperrvertrag zur vollständigen
nuklearen Abrüstung nicht nachgekommen", so Wulf.
Die amerikanische Regierung rückt nach Wulfs Worten Atomwaffen
wieder in den Mittelpunkt ihrer Außen- und Sicherheitspolitik. "Nach
einer gründlichen Analyse der Nuklearstrategie wollen die USA so
genannte 'Mininukes', wie beispielsweise Bunkerknacker, entwickeln
lassen. Diese Atomwaffen sollen so verkleinert werden und ihr Fallout
soll durch die Verwendung abgereicherten Urans so reduziert werden,
dass Atomwaffen wie 'normale' Waffen eingesetzt werden können. Der
atomare Krieg erscheint wieder führbar", sagt Wulf.
Seit 1990 haben, so der Abrüstungsexperte, fünf Millionen Menschen
ihr Leben in Kriegen verloren. Wulf fordert, die Rolle der Vereinten
Nationen zu stärken. "Der Schutz des Menschen, nicht die Verteidigung
von Regierungen und Ländern oder die Eroberung von Ölquellen, muss
Ziel von Sicherheits- und Friedenspolitik sein", schreibt er. "Die
Geschichte wiederholt sich zwar nicht, doch ich wage die Prognose,
dass, wie in der Geschichte der Menschheit schon immer - ob im
römischen Reich oder im britischen Empire, auch im Falle der USA die
Dominanz des Imperiums jene Gegenkräfte hervorbringt, die es
letztlich zu Fall bringen."
Für Interviews steht Prof. Wulf zur Verfügung. Kontakt über Heinz
Kirchner, ProMedia PR.
Redaktion P.M. 
Gruner + Jahr AG & Co KG 
Druck- und Verlagshaus 
Verlagsgruppe München
Für Rückfragen:
HEINZ KIRCHNER PROMEDIA PR 
Falkenried 84 
20251 Hamburg
Tel. 040/48065518 
Fax  040/465130
E-Mail  H.Kirchner@Promedia-PR.de

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