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Keine Seltenheit mehr: Tornados in Deutschland

Keine Seltenheit mehr: Tornados in Deutschland
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München (ots)

Letzte Woche starb ein Mann bei einem Wirbelsturm in 
Rheinlandpfalz, im März kamen in Hamburg zwei Bauarbeiter ums Leben -
sind wir in Deutschland noch vor Tornados sicher? Ein Gespräch mit 
Dr. Gerhard Berz, Georisikoforscher aus München und Berater des 
zweiteiligen Katastrophen-Events "Tornado - Der Zorn des Himmels" - 
am Montag, 4.9. und Dienstag, 5.9., um 20.15 Uhr auf ProSieben
Herr Dr. Berz, Sie haben die Produktion in der Vorbereitungsphase 
und beim Drehbuch mit Ihrem Expertenwissen beraten. Was genau war 
Ihre Aufgabe?
Ich habe darauf geachtet, dass beim Drehbuch und der gesamten 
Produktion auch die Fakten wissenschaftlich und meteorologisch 
vertretbar sind. Natürlich muss man bei einem fiktionalen Programm 
manches überspitzen - da muss man als Wissenschaftler dann schon ein 
bisschen über seinen Schatten springen und auch einmal ein Auge 
zudrücken.
Wie viele Tornados gibt es in Deutschland?
Es gibt viel mehr, als man denkt. Allein in diesem Jahr gab es schon 
23 Tornado-Beobachtungen in Deutschland. Das ist eine ganze Menge. 
Zum Beispiel der große Tornado in Hamburg Ende März diesen Jahres 
oder jener vergangene Woche in Rheinlandpfalz.
Der Tornado letzte Woche in Remagen forderte ein Todesopfer, der 
in Hamburg zwei. Kann man Tornados vorhersagen?
Der Tornado in Rheinlandpfalz war sogar eher klein, auch wenn ich bei
dieser Wetterlage grundsätzlich gar nicht damit gerechnet hätte. Dem 
Szenario "Groß-Tornado in Berlin" aus dem Film wesentlich näher kam 
das gewaltige Unwetter in Budapest am Sonntagabend, bei dem ebenfalls
ein Tornado aufgetreten sein soll. Tornados sind kleinräumige 
Phänomene und können bis heute in Wetter- und Klimamodellen noch 
nicht dargestellt werden. Deshalb ist eine Vorhersage bzw. Warnung 
vor dem Auftreten solcher Naturereignisse nur schwer möglich.
Wie entstehen Tornados?
Tornados bilden sich dort, wo kräftige Schauer und Gewitter auftreten
und sehr warme Luftmassen auf sehr kalte Luft treffen. Der 
rüsselförmige Schlauch wird für uns nur dann sichtbar, wenn durch 
seine Sogwirkung Schmutz- oder Wasserpartikel aufgewirbelt werden.
Die Anzahl der globalen Naturkatastrophen ist in den letzten 
Jahren erheblich gestiegen. Was sind die Ursachen für den Trend?
Die Zahl großer Wetterkatastrophen hat sich seit den 60er Jahren fast
verdreifacht und die daraus entstandenen Schäden haben sich sogar 
verachtfacht. Ursachen sind zum einem die wachsende Weltbevölkerung, 
zum anderen die Bevölkerungskonzentration in den Metropolen. Dazu 
kommt die -  zunehmend vom Menschen verursachte - Klimaveränderung. 
Diese führt auch bei uns zu immer mehr extremen Wetterereignissen. 
Ein Szenario wie in "Tornado - Der Zorn des Himmels" ist also 
durchaus realistisch.
"Tornado - Der Zorn des Himmels" am Montag, 4.9. und Dienstag, 
5.9., um 20.15 Uhr auf ProSieben
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