Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH)
Woche des Hörens 2011: Immer mehr Ältere, immer mehr Hörprobleme - FGH für systematische Prävention - Kostenloser Hörtester "hearPhone" zum Mitnehmen
Hannover (ots)
Wer gut hört, kann die Vielfalt des Lebens voll und ganz genießen. Das Motto der diesjährigen Woche des Hörens lautet daher: "Ich höre. Und die Welt ist bunt." Ziel der bundesweiten Aktionswoche vom 12. bis 17. September ist gesundheitliche Aufklärung rund um den Hörsinn, der ähnlich wie der Sehsinn in nahezu allen Lebensbereichen Farbe in die Gefühls- und Erlebniswelten der Menschen bringt.
Studie: Hörprobleme werden stark zunehmen
"Ein gutes Hörvermögen ist kostbar, doch immer mehr Menschen leiden unter Hörproblemen", warnt Jürgen Matthies, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) und verweist auf die Alterung der Gesellschaft. Hintergrund: Zwar kommen die meisten Menschen mit einem gesunden Hörsinn auf die Welt. Im Lauf des Lebens lässt das Hörvermögen jedoch deutlich nach. Verantwortlich dafür ist das allmähliche Absterben der Haarzellen im Innenohr. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Krankheit, sondern um eine normale Verschleißerscheinung, die bei fast allen Menschen früher oder später eintritt.
Dass sich dieser Prozess im Alter enorm beschleunigt, zeigt eine breit angelegte Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen unter Leitung des Medizinprofessors Eckhard Hoffmann. Unter den 60- bis 70-jährigen ist demnach jeder Dritte von einem gravierenden Hörverlust betroffen, bei den 70- bis 80-jährigen ist es bereits die Hälfte und unter den 80- bis 85-jährigen leiden acht von zehn unter Schwerhörigkeit. Für die repräsentative Studie wurde die Hörfähigkeit von rund 5.000 Bundesbürgern im Alter von 10 bis 85 Jahren untersucht.
Angesichts der Forschungsergebnisse wird ersichtlich, dass die Problematik der Altersschwerhörigkeit erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Nach der amtlichen Bevölkerungsvorausberechnung wird die Zahl der über 60-jährigen bis 2030 von heute gut 20 Millionen auf mehr als 28 Millionen ansteigen. Das ist ein Zuwachs von rund 40 Prozent. Parallel dazu wird auch die Zahl der Menschen mit Hörverlust drastisch zunehmen. Heute sind es in Deutschland bereits bis zu 15 Millionen. Im Jahr 2030 werden es nach Prognosen der FGH etwa 20 Millionen sein.
Vor dem Hintergrund dieser alarmierenden Entwicklung ruft die Fördergemeinschaft Gutes Hören dazu auf, die Anstrengungen im Hinblick auf eine systematische Hörprävention zu intensivieren. "Zentrale Elemente dabei sind die gezielte Aufklärung über die Wichtigkeit des Hörens und die Gefahren des Hörverlusts, aber auch die Verankerung von regelmäßigen Hörtests spätestens ab 40 Jahren im Bewusstsein der Bevölkerung", betont FGH-Geschäftsführer Matthies. "Die Hörakustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören gehen hier seit jeher voran und bieten umfassende Vorsorge an", ergänzt Burkhard Stropahl, ebenfalls FGH-Geschäftsführer. Dies umfasst alle Bereiche - von der Lärmprävention über Gehörschutzmaßnahmen bis hin zu kostenlosen Hörtests.
Gutes Hören kann man "verlernen"
"Professionelle Hörtests sind unabdingbar, da die subjektive Selbsteinschätzung keine zuverlässigen Erkenntnisse liefert", bestätigt Professor Hoffmann. Er verweist darauf, dass ein Hörverlust bei den meisten Menschen schleichend und damit unbemerkt eintritt. Die Betroffenen gewöhnen sich allmählich an das immer schlechtere Hören und "verlernen" das ursprüngliche gute Hören. Ursache ist nach bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaft, dass die Verarbeitungsstrategien der Hörbahn brach liegen und die entsprechenden Filtermechanismen im Gehirn verkümmern. Je länger dieser Zustand andauert, desto schwieriger wird die Reaktivierung.
"Die auditorischen Bahnen und das Gehirn benötigen ein kontinuierliches Training", unterstreicht Professor Hoffmann und empfiehlt daher die rechtzeitige Anpassung von Hörgeräten, um den Hörprozess in Gang zu halten. Warten Betroffene mit einem relevanten Hörverlust zu lange, fällt die Umstellung auf Hörgeräte meist schwer. Gezielte Hörtrainings bei den FGH-Partnerakustikern können den Übergang in diesen Fällen deutlich erleichtern. Sie sind ein Bestandteil der umfassenden und qualifizierten Dienstleistung für gutes Hören, die nur der Hörakustiker leisten kann. Neben der Auswahl der geeigneten Geräte und der individuellen Anpassung umfasst diese Dienstleistung auch eine sechsjährige Nachsorge und Betreuung.
Wie die Lebenszufriedenheit zurückkehrt
Positive Fallstudien zeigen, dass der Anstieg der Lebenszufriedenheit besonders stark ausfällt, wenn sich die Betroffenen vergleichsweise früh zu einer Anpassung von Hörgeräten entschließen. In ihrer Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit fühlen sie sich nicht mehr eingeschränkt, Sprache können sie wieder vollständig verstehen, es gibt weniger Spannungen und Missverständnisse im sozialen Umfeld, Teilhabe und Mitwirkung im Freundeskreis, in der Familie und im Beruf sind wieder möglich.
Die FGH appelliert im Rahmen der Woche des Hörens auch an die Eigenverantwortung der Menschen, selbst auf das eigene Gehör zu achten. Um dies aktiv zu begleiten, stellt die FGH das neu entwickelte "FGH-hearPhone" vor. Es handelt sich um einen kostenlosen Hörtester im Taschenformat, den es bei allen teilnehmenden Partnern der FGH gibt, solange der Vorrat reicht. Über einfache Tastfelder spielt das kleine Gerät unterschiedliche Töne ab und ermöglicht so den unkomplizierten Hörtest zum Mitnehmen. Das "FGH-hearPhone" gibt allen Interessierten jederzeit raschen Aufschluss darüber, ob ein professioneller Hörtest beim FGH-Hörakustiker nötig ist.
Alle Infos zum Thema Hören
Während der Woche des Hörens laden bis zu 1.500 Partnerakustiker der FGH zu kostenlosen Hörtests ein. Sie beantworten Fragen rund um das Hören, geben Informationen über Lärmschutz und Vorsorge sowie zu modernen Hörsystemen und deren individueller Anpassung. Einen FGH-Partner in der Nähe findet man im Internet unter www.fgh-info.de
Pressekontakt:
Fördergemeinschaft Gutes Hören GmbH
Pressestelle
Königstraße 52
30175 Hannover
Telefon 0511 76333666
Mail presse@fgh-info.de
www.fgh-info.de
Original-Content von: Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH), übermittelt durch news aktuell