Neue OZ: Kommentar zu Islam
Sicherheit
Bundesregierung
Osnabrück (ots)
Neuer Ärger?
Nein, Innenminister Friedrich bekommt das Thema Islam in Deutschland nicht wirklich in den Griff. Der gestrige Präventionsgipfel mit den großen muslimischen Verbänden könnte neuen Ärger bringen auf dem Weg zur Sicherheitspartnerschaft gegen Hassprediger und Salafisten, eine fundamentalistische Strömung des Islam.
Friedrichs Erwartung an die Verbände, mit der Polizei noch stärker zusammenzuarbeiten, sehen viele Muslime nämlich als Aufruf zu Denunziantentum. So hat es der Minister allerdings nicht gemeint: Sein Appell zu mehr Wachsamkeit richtet sich an alle Bürger. Die Verführer der Al-Kaida nehmen per Internet gezielt junge Muslime ins Visier, die in Deutschland aufgewachsen sind, aber auch deutsche Konvertiten. Deshalb sollten alle Eltern ein Auge darauf haben, auf welchen Wellen der Nachwuchs abdriftet.
CSU-Politiker Friedrich muss aufpassen, dass er die Salafisten nicht ungewollt aufwertet. Dazu verbietet sich jede Art von Generalverdacht. Weil Salafisten körperliche Züchtigungen billigen, sich oft antisemitisch äußern und die Rechte der Frauen beschränken, werden sie vom Verfassungsschutz beobachtet. Das ist die eine Seite. Die andere ist: Der sicherste Schutz vor Auswüchsen ist Bildung. Daher sollten Mittel für Anti-Extremismusprogramme trotz leerer Kassen nicht gekürzt werden. Es zahlt sich aus, hier zu investieren.
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