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Der Tagesspiegel: Transnet-Chef Hansen: Schnelle Tarifeinigung mit der Deutschen Bahn möglich Gewerkschaft vor neuer Verhandlungsrunde optimistisch

Berlin (ots)

Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn kann es schon
am Sonntag einen Durchbruch geben. Davon geht Norbert Hansen, Chef 
der Verkehrsgewerkschaft Transnet aus. Er und Konzernchef Hartmut 
Mehdorn würden an der neuerlichen Verhandlungsrunde teilnehmen, sagte
Hansen dem "Tagesspiegel am Sonntag". Auch die Tarifkommission werde 
zusammentreten. "Das Angebot der Bahn ist so, dass wir Chancen sehen,
zu einem Ergebnis zu kommen." Deshalb verzichte Transnet zusammen mit
der Gewerkschaft GDBA auch auf weitere Warnstreiks - im Gegensatz zur
Lokführergewerkschaft GDL, die einen eigenen Tarifvertrag anstrebt. 
Allerdings müsse der Konzern noch deutlich nachlegen, sagte Hansen. 
"Das, was bisher geboten wird, gleicht weder die Reallohnverluste der
vergangenen Jahre noch die Vorleistungen der Beschäftigten für die 
Sanierung der Bahn aus." Der Konzern habe jedoch signalisiert, dass 
es noch nicht das letzte Angebot gewesen sei.
"Transnet steht nicht für Aktionismus oder prinzipielles 
Kampfgehabe", betonte Hansen. Es sei normal bei Tarifverhandlungen, 
durch Streiks Druck aufzubauen, wenn die Gesprächsbereitschaft beim 
Arbeitgeber fehle. Sobald die Verhandlungen aber wieder liefen, 
würden diese Maßnahmen ausgesetzt. "Deshalb ist es für mich nicht 
nachvollziehbar, dass die GDL einen neuen Gesprächstermin annimmt, 
aber trotzdem Warnstreiks ankündigt", sagte Hansen. Er sei dafür, 
dass die GDL zusammen mit Transnet und GDBA verhandele. Eine Spaltung
der Belegschaft in unterschiedliche Tarifverträge sei "schlecht und 
fatal für alle Beschäftigtengruppen", kritisierte der 
Gewerkschaftschef.
Lobend äußerte sich Hansen zum neuen Entwurf des 
Privatisierungsgesetzes für die Bahn. "Das Gesetz erfüllt im 
Wesentliche unsere Bedingungen, die wir für die Beschäftgten, die 
Kunden und die Wirtschaftspolitik aufgestellt haben." Es sei gut, 
dass der Bund starken Einfluss habe und das Schienennetz weiter 
besitze, sagte der Transnet-Chef. Der Verkauf von Anteilen an private
Investoren werde nicht zu einer Verschlechterung des Angebots führen.
Hansen wies Kritik aus der FDP, die Tarifverhandlungen seien 
abgekartet, scharf zurück. Dem Transnet-Chef war vom 
FDP-Verkehrsexperten Horst Friedrich vorgeworfen worden, das Ergebnis
sei bereits mit Bahn-Chef Mehdorn ausgekungelt worden - als 
Gegenleistung für die Unterstützung bei der Diskussion um die 
geplante Privatisierung. "Das ist ein unverfrorener Eingriff in die 
Tarifautonmie, wie ich ihn noch nie erlebt habe", sagte Hansen, der 
sich darüber auch in einem Brief an Friedrich und Parteichef Guido 
Westerwelle beschwert hat. Die Tarifforderung sei zusammen mit der 
Gewerkschaftsbasis erarbeitet worden, die Verhandlungen seien ein 
demokratischer Prozess, sagte Hansen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonntag, Ressort Wirtschaft, Telefon: 
030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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