Der Tagesspiegel: Linkspartei zeigt Mitleid mit SPD-Chef Beck (Lafontaine, Ernst und Lederer)
Berlin (ots)
Berlin - Die Linkspartei hat nach dem Machtwort des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck am Dienstag Mitleid mit den Sozialdemokraten wegen der Debatte über Becks Führungsstil und seine Eignung als Kanzlerkandidat geäußert. Zugleich heizte sie die Diskussion über ein mögliches rot-rotes Bündnis im Bund für den Fall an, dass die Sozialdemokraten zur Änderung ihres Kurses bereit sein sollten. Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Linken, Oskar Lafontaine, sagte dem Tagesspiegel: "Die SPD muss ihre Haltung zu Agenda 2010 und Hartz IV klären. Solange sie diesen Sozialabbau rechtfertigt oder fortsetzen will, ist sie für die Linke keine Partnerin." Er sei "in Sorge um diese Partei", sagte Linksparteivize Klaus Ernst über die SPD, in der er selbst jahrelang war. Beck sei "in seiner Rolle total überfordert", ein "unbeholfener Parteichef". Eine kleine Gruppe von Führungsleuten in der SPD breche mit den Traditionen der Partei und setze sich über jene Mitglieder hinweg, die ihr nach wie vor die Treue halten. "Das ist ein Problem für dieses Land", sagte Ernst dem Tagesspiegel. "Denn alleine packen wir es nicht." Der Chef der Linkspartei in Berlin, Klaus Lederer, nannte es ein "Riesenproblem", dass der Gehalt der Debatte in der SPD so "schwachbrüstig" sei. Es werde um Fragen des Machterhalts gestritten, nicht aber um die Inhalte, sagte er dem Tagesspiegel. Lederer nannte das "ernüchternd", denn letztlich schwänden die "Aussichten auf einen anderen Kurs in diesem Land".
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