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Der Tagesspiegel: Kuratoriumsmitglied Manfred Gentz sieht den Streit Berlin-Rom nicht als Sache der Zwangsarbeiterstiftung an

Berlin (ots)

Berlin. Manfred Gentz vom Kuratorium der "Stiftung
Erinnerung Verantwortung und Zukunft" sitzt, sieht keinen 
finanziellen Spielraum für eine nachträgliche Entschädigung früherer 
italienischer Zwangsarbeiter durch die Stiftung. "Es ist kein Geld 
mehr da", sagte Gentz, der auch Sprecher der Stiftungsinitiative der 
deutschen Wirtschaft ist, dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel 
am Sonntag". Nach einer Entscheidung des obersten italienischen 
Gerichtshofs darf deutsches Staatseigentum beschlagnahmt werden, um 
daraus NS-Opfer abzufinden. Deutschland wehrt sich seit Jahren 
juristisch gegen Zahlungen an die italienischen Zwangsarbeiter; von 
Zahlungen der Stiftung, die bis vor einem Jahr an frühere 
Zwangsarbeiter gezahlt hat, waren sie ausgeschlossen. Gentz sagte, 
das Geld, das die Stiftung jetzt noch habe, sei "kein verfügbares 
Geld. Es steht nicht für Entschädigungen zur Verfügung, sondern nach 
der Zweckbestimmung im Gesetz für Zukunftsaufgaben", also etwa 
Jugend- und Bildungsprojekte." Die Stiftung habe "ihren Auftrag 
erfüllt, ihre Adressaten definiert und
sie entschädigt." Im übrigen sei die Initiative, die italienischen 
NS-Opfer von Entschädigung auszuschließen, auch nicht von der 
Wirtschaft ausgegangen, sagte der frühere Daimler-Manager: "Es war 
stets die politische Seite, die im Rahmen der Stiftung auf diese 
bestimmte Definition der italienischen Gefangenen gedrängt hat."
Den aktuellen Streit müssten die Regierungen in Rom und Berlin 
austragen, Geld notfalls aus dem Bundeshaushalt kommen, sagte Gentz: 
"Die Stiftung steht außerhalb dieses Streits zwischen Italien und 
Deutschland."
Inhaltliche Fragen richten Sie sich bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonntag, Ressort Politik, Tel. 030/26009-573

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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