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Der Tagesspiegel: Siemens-Gesamtbetriebsrat fürchtet auch um Jobs in der Produktion

Berlin (ots)

Der Siemens-Gesamtbetriebsrat sieht sich von dem
Münchner Technologiekonzern unzureichend über den bevorstehenden 
Stellenabbau informiert. "Wir haben vom Unternehmen viel Papier 
bekommen", sagte Bettina Haller, Mitglied des Gesamtbetriebsrates und
des Aufsichtsrates, dem Tagesspiegel (Montagausgabe) vor der 
entscheidenden Sitzung des Wirtschaftsausschusses am Montag und 
Dienstag. "Die Quantität ist hoch, aber die Qualität der 
Informationen lässt zu wünschen übrig." Zudem sei zu befürchten, dass
es nicht nur um Managementstellen gehe, denn beim Personal sollten 
insgesamt zehn Prozent eingespart werden. "Es gibt aber keine Details
darüber, wie das umgesetzt werden soll und ob die einzelnen Einheiten
anschließend überhaupt noch arbeitsfähig sind."
Die bisher bekannten Zahlen zum Arbeitsplatzabbau sorgen für 
Verwirrung. "Die Aussagen der Unternehmensführung sind sehr 
widersprüchlich", sagte Haller. "Wenn in Berlin 340 Arbeitsplätze 
abgebaut werden sollen, wird es nicht nur das Management treffen. 340
Manager haben wir in Berlin gar nicht." Im Gegensatz etwa zu den 
Standorten München und Erlangen ist Berlin ein Produktionsstandort, 
der größte von Siemens weltweit. "Wir können in der Produktion so gut
aufgestellt sein wie wir wollen", sagte auch Olaf Bolduan, 
Betriebsratsvorsitzender des Berliner Dynamowerkes. "Am Ende geht es 
darum, die Produkte auch zu verkaufen. Was im Vertrieb passiert, hat 
direkte Rückwirkung auf die Produktion."
Wigand Cramer vom Siemens-Team der IG  Metall in Berlin 
kritisierte, das Unternehmen habe kein Programm vorgelegt, um die 
Verwaltung zu verkleinern, vielmehr treffe der Personalabbau ganze 
Geschäftsbereiche. "Die angekündigte Verschlankung des Topmanagements
erweist sich als das schiere Gegenteil", sagte Cramer. "Nicht 
leitende Angestellte und Führungskräfte sollen sich neu orientieren, 
sondern überproportional viele Tarifangestellte."

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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