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Der Tagesspiegel: Bahn-Chef Mehdorn wusste über Korruptionsbekämpfung Bescheid

Berlin (ots)

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat eingeräumt, über die
Ergebnisse der Korruptionsbekämpfung in seinem Konzern informiert 
gewesen zu sein, nicht aber über die dabei angewandten 
Ermittlungsmethoden. Das sagte er nach Informationen des 
"Tagesspiegels" am Mittwoch bei der Sondersitzung des Aufsichtsrats 
zur Datenaffäre. Mit Blick auf die wiederholten Massen-Datenabgleiche
sagte er: "Weder von der Art und Weise der Durchführung, noch vom 
Zeitpunkt, noch vom Umfang, noch von der Einbindung Dritter" habe der
Vorstand Kenntnis gehabt. "Maschinelle Datenabgleiche sind jedoch 
industrieüblich und gehören zu den Instrumenten der Konzernrevision",
heißt es weiter in der fünfseitigen Erklärung. Dass dabei der 
Betriebsrat nicht informiert gewesen sei, halte er für einen "groben 
Fehler". Er hätte "niemals dazu aufgefordert", die entsprechenden 
rechtlichen Bestimmungen nicht einzuhalten, beteuerte der Bahn-Chef. 
Die Konzernspitze habe nicht davon ausgehen können, dass bei der 
Zusammenarbeit mit externen Firmen gegen Gesetze verstoßen worden 
sei, weil "meine Vorstandskollegen und ich zu keinem Zeitpunkt über 
die Zusammenarbeit mit der Firma Network Deutschland und ähnlichen 
Dienstleistern unterrichtet waren".
Mehdorn betonte, es gebe nach wie vor keine Hinweise, "dass 
irgendjemand im DB-Konzern Aufsichtsräte, Journalisten 
Bundestagsabgeordnete etc. überprüft oder ausgespäht hätte".  Dies 
hatte die FDP vermutet.
Gleichwohl stellte sich Mehdorn hinter die Arbeit der 
Konzernrevision. Es gebe "keinen Anlass, grundsätzlich an einer 
ordnungsgemäßen Aufstellung" der Abteilung zu zweifeln. Josef Bähr, 
der kürzlich beurlaubte Leiter der Abteilung, habe ihn 
"selbstverständlich über wichtige Vorgänge informiert". In 
Entscheidungen wie Aufträge an externe Firmen oder Datenabgleiche sei
er, Mehdorn, aber nicht einbezogen gewesen. Gleichwohl äußerte er 
Verständnis dafür, dass Bähr "in einer so aufgeheizten Situation" 
nicht den Eindruck erwecken wolle, "weiteren Untersuchungen im Wege 
zu stehen".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Tel. 030-26009260.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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