Der Tagesspiegel: Isaf: Auch deutsche Elitesoldaten schalten Taliban aus
Berlin (ots)
Auch die deutschen Elitesoldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan jagen nach Angaben der Internationalen Schutztruppe Isaf gezielt Taliban, um sie "auszuschalten". Das sagte der deutsche Brigadegeneral Josef Dieter Blotz, Sprecher der Isaf-Truppe, dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe) in Kabul: "Gezielte Tötungen durch Spezialkräfte der Bundeswehr hat das Verteidigungsministerium definitiv ausgeschlossen. Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr ist jedoch auch dafür eingesetzt worden, Netzwerke von Extremisten auszuschalten", sagte Blotz. Es sei "völlig klar und verständlich, dass Extremisten, deren Hauptbeschäftigung darin besteht, unsere Soldaten zu erschießen und in die Luft zu sprengen, verfolgt und bekämpft werden" müssten. "Wenn man über Informationen verfügt, wo solche Extremisten zu finden sind, muss versucht werden, diese auszuschalten, noch bevor sie unsere Soldaten angreifen können. Genau darum geht es. Das ist im Wesentlichen die Aufgabe von Kräften, die speziell dafür ausgebildet, ausgerüstet und trainiert sind", sagte Blotz.
Die Zahl der Spezialkräfte sei in Afghanistan in den vergangenen anderthalb Jahren "ganz erheblich" erhöht worden. Dies sei auch absolut notwendig. "Wir brauchen genau diese Spezialkräfte, um Taliban-Netzwerke effektiv ausschalten zu können." Im Übrigen falle bei 80 Prozent der Spezialkräfteeinsätze kein einziger Schuss. Spezialkräfte seien "kein Problem, sondern Teil der Lösung". General David Petraeus wisse zudem als Befehlshaber aller US-Soldaten im Land "100-prozentig", was die dem Pentagon direkt unterstellten Spezialkräfte machen. Die Koordination finde statt und bedeute mehr, als dass jemand anrufe und Bescheid sage, in welchem Bereich diese Truppe operiere. Während Blotz sich über die Fortschritte im Land insgesamt eher zurückhaltend äußerte und auch Fehler der Isaf in den vergangenen Jahren eingestand, sagte er, die Spezialkräfte hätten gute Erfolge: "Wir kommen auf diesem Feld schon heute sehr gut voran."
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