Der Tagesspiegel: Der Tagesspiegel wirft einen Blick auf die Opposition in Ägypten:
Berlin (ots)
Es gibt praktisch keine Persönlichkeiten im Land, die in der Schicksalsstunde zwischen den alten Autokraten und der rebellischen Jugend vermitteln könnten. Der Großscheich von Al-Azhar gilt als Büttel des Regimes. Mohamed el Baradei war sein halbes Leben lang nicht vor Ort. Populäre Geschäftsleute ohne mafiose Verflechtungen fehlen. Ägypten hat keinen Nelson Mandela und keinen Vaclav Havel. In Europa moderierten runde Tische den Übergang in ein demokratisches Zeitalter. In Ägypten scheitert ein solches Konsensprojekt wahrscheinlich schon am Einvernehmen über den Ort eines Treffens. Die jahrelang kujonierten Oppositionsparteien sind ein chaotischer Haufen, den momentan nicht viel mehr zusammenschmiedet als der Ruf nach Mubaraks Rücktritt. Und die gut organisierte Muslimbruderschaft hält sich nach wie vor betont im Hintergrund, weil sie dieses Land mit seinen vertrackten Problemen nicht übernehmen kann und nicht übernehmen will.
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