Der Tagesspiegel: NSU: Schwere Panne der Staatsanwaltschaft Gera
Verfahren gegen Uwe Mundlos zwei Jahre zu früh eingestellt
Berlin (ots)
Im Fall der Terrorzelle NSU gab es nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel" (Mittwoch-Ausgabe) eine weitere schwere Panne der Strafverfolgungsbehörden. Die Staatsanwaltschaft Gera (Thüringen) stellte das Verfahren gegen den gesuchten Neonazi Uwe Mundlos zwei Jahre zu früh ein und verhinderte damit eine weitere Fahndung. Mundlos war gemeinsam mit Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe im Januar 1998 untergetaucht, als die Polizei in einer vom Trio genutzten Garage in Jena Rohrbomben fand. Die Einstellung des Verfahrens gegen das Trio wegen Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens erfolgte im Jahr 2003. Doch im Jahr 2000 hatte das Amtsgericht Jena einen Durchsuchungsbeschluss erlassen, der die Verjährung im Fall Mundlos unterbrach. Die Verjährungsfrist von fünf Jahren hätte dann neu beginnen müssen und wäre erst 2005 beendet gewesen. "Das ist ein weiterer tragischer Fehler", sagte der Obmann der Unionsfraktion im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages, Clemens Binninger, dem Tagesspiegel.
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