Pressestimmen: Mir geht´s Europa
Berlin (ots)
In Brüssel herrscht Euphorie, der Konvent habe Geschichte geschrieben. Das ist richtig. Und doch ist der historische Moment an den meisten Bürgern spurlos vor-beigegangen. Kompetenzabgrenzung, Mehrheitsentscheidung, Vetorecht, selbst der Grundrechtekatalog - das geht den Menschen nicht nahe. Für Europa interessiert sich die Öffentlichkeit, wenn es Streit gibt. Nicht um Institutionen und Machtvertei-lung, sondern Streit, der die nationalen Emotionen anspricht: Stolz, Ablehnung, Identität. Sinn und Grenzen gemeinsamer Außenpolitik wurden zum Thema, als Europa sich über den Irak zerstritt. Deutschland diskutierte über Macht und Aktionsra-dius des künftigen Super-Außenministers, als Joschka Fischer vorgeschlagen wur-de. Trotz Binnenmarkt, Euro und grenzenlosem Reisen steht die Integration in den Köpfen noch ganz am Anfang. Vielleicht werden künftige Generationen sich enger zusammenschließen wollen, wer weiß? Für das Europa von heute geht der Verfassungsentwurf weit, fast zu weit.
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