Pressestimmen: Jägermeister und die NS-Vergangenheit
Berlin (ots)
Die Wolfenbütteler Spirituosenfirma Mast, die mit ihrer Likörmarke "Jägermeister" 220 Millionen Euro im vergangenen Jahr erwirtschaftete, hält Archivmaterial und Forschungsergebnisse zur Vergangenheit des Unternehmens im "Dritten Reich" unter Verschluss. Zwei Historiker wurden von der Firma mit Recherchen beauftragt, deren Erkenntnisse lägen jetzt bei der Eigentümerfamilie Mast. Aus Historikerkrei-sen verlautet, dass sich Unternehmen und Eigentümerfamilie mit einer Veröffentlichung - beispielsweise zum anstehenden 125. Firmenjubiläum - schwer tun, da der Name Hermann Göring eng verwoben mit dem der Marke "Jägermeister" sei.
Hermann Göring, Reichsinnenminister in Nazideutschland, erließ im Jahr 1934 ein "Reichsjagdgesetz". Es gliederte die Jäger in hierarchische Gruppen, es gab fortan Kreis- und Gau-Jägermeister. Göring selbst war Reichsjägermeister. Im Jahr 1935 führte Curt Mast, der damalige Firmeneigentümer, die Marke "Jägermeister" ein. Günter Mast, der Neffe von von Curt Mast, der die Geschäfte der Firma bis zum Jahr 1998 führte, bestätigte in einem Brief, dass sein Onkel die Bezeichnung für den Kräuterlikör aus dem neuen Reichsjagdgesetz entnommen habe.
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