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Pressestimmen: zum Thema Rente Grüne und VdK gegen Einschnitte bei Ost-Rentnern

Berlin (ots)

Berlin. Die grüne Bundestagsabgeordnete Anna
Lührmann hat Vorschlägen, Ost- und West-Rentner unterschiedlich zu
behandeln, eine deutliche Absage erteilt. "Das wäre ungerecht", sagte
Lührmann dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). In der vergangenen Woche
hatte sich der Berliner Versicherungsexperte Hans-Peter Schwintowski
für eine stärkere Differenzierung innerhalb der Rentnergeneration
ausgesprochen. Nach Meinung des Professors an der Humboldt-
Universität sollten ostdeutsche Rentner stärker belastet werden, weil
sie weniger Beiträge in die Rentenkassen gezahlt hätten als die
Rentner aus dem Westen Deutschlands. Lührmann, die als Vertreterin
der jungen Generation energisch für eine Reform der
Sozialversicherung eintritt, hält von einer solchen Differenzierung
jedoch nichts. Man könne den ostdeutschen Bürgern nicht vorwerfen, zu
wenig in die Rentenversicherung eingezahlt zu haben: "Die Leute haben
auch gearbeitet, aber die DDR-Bürger hatten gar nicht die
Möglichkeit, hohe Beiträge in die Rentenversicherung zu zahlen", sagt
die Grüne. Statt zwischen Ost und West zu differenzieren, sei es
sinnvoller, über Änderungen bei Besserverdienenden nachzudenken.
"Leute, die gut verdienen, sollten stärker belastet werden", meint
Lührmann, "die ostdeutschen Rentner haben schon genug Probleme".
Dass die Ost-Renten auf West-Niveau angehoben werden, sei
politisch gewollt und im Einigungsvertrag entsprechend geregelt
worden, sagt auch der Präsident des Sozialverbands VdK, Walter
Hirrlinger. "Es ist unsinnig, jetzt alte Geschichten aufzuwärmen",
meint der Chef des Verbandes der Kriegs- und Wehrdienstopfer,
Behinderten und Rentner Deutschlands. Rentenkürzungen seien daher
nicht denkbar. Vorstellbar sei es jedoch, künftig die Renten in Ost
und West in gleichem Umfang zu erhöhen. Bisher fallen
Rentenanpassungen in den neuen Ländern höher aus als im Westen. Der
Grund: Wegen der niedrigeren Einkommen betragen die sogenannten
Entgeltpunkte, die der Rentenberechnung zu Grunde liegen, im Osten
derzeit nur knapp 86 Prozent des West-Niveaus. Um diesen Nachteil
auszugleichen, werden die Renten in den neuen Ländern traditionell
stärker angehoben als in Westdeutschland.
Inhaltliche Rückfragen an die Wirtschaftsredaktion, Tel. 030/26009-
306
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de

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