Der Tagesspiegel: Marianne Birthler zur Stasi-Affäre um Günter Wallraff
Berlin (ots)
Die Enthüllungen der Stasi-Kontakte des Schriftstellers Günter Wallraff haben zu einer neuen Kontroverse um die Aussagekraft der Stasi-Unterlagen geführt. Die Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen bekräftigte am Donnerstag ihre Einschätzung, der Kölner Autor sei zwischen 1968 und 1971 wohl aktiv für den DDR-Geheimdienst tätig gewesen. Zweifel an der Behauptung, er habe nicht wissentlich mit der Staatssicherheit zusammengearbeitet, sind in meinen Augen be- rechtigt, sagte Birthler im Gespräch mit dem Tagesspiegel. In den seit Mittwoch zugänglichen Stasi-Akten wird Wallraff für den Zeitraum zwischen 1968 und 1971 als IM mit dem Decknamen Wagner gefü hrt. Zudem belegen neue Registrierungen in der elektronischen Datenbank Sira, dass die Stasi 1971 Informationen über chemische Kampfstoffe und psychologische Kriegsführung von Wallraff in die Hand bekam. In der Sira-Datenbank protokollierte die Stasi, welche Informationen sie von ihren Zuträgern bekam. Angesichts der Enthüllungen über die Kontakte von Westdeutschen zur Staatssi-cherheit wurden Forderungen nach neuen Überprüfungen von Mitarbeitern öffentlicher Institutionen laut. Birthler sagte, sie befürworte den Plan des Rundfunks Berlin-Brandenburg, auch Westdeutsche auf Stasi-Kontakte zu durchleuchten.
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