Der Tagesspiegel: Irak-Experte bezeichnet möglichen Rückzug der Hilforganisationen als "Katastrophe"
Berlin (ots)
Der Tagesspiegel veröffentlicht in seiner Freitag-Ausgabe ein Interview mit dem Irak-Experten Volker Perthes. Einen möglichen Rückzug von internationalen Hilfsorganisationen aus dem Irak bezeichnet Perthes als "Katastrophe". Perthes: "Der amerikanische Außenminister Powell hat schon Recht, wenn er sagt, dass die Terroristen dann zumindest eine Schlacht gewonnen hätten. Es wäre in jedem Fall ein Rückschritt."
Es sei jedoch "zu früh", zu sagen die amerikanische Politik im Irak sei gescheitert. "Aber sicher gibt es ein echtes Risiko, dass sich der Irak unter der Besatzung von einem einstmals totalitären Regime in das verwandelt, was man einen "gescheiterten Staat" nennt. Also in einen Staat, in dem die zentrale Autorität in Form der Amerikaner bestimmte Städte und Wirtschaftseinrichtungen kontrolliert, in weiten Teilen des Landes aber Milizen und Mafias herrschen", sagte Perthes dem Tagesspiegel.
Die US-Besatzungstruppen gingen "ein Stück weit nach der Methode "Trial and Error" vor. Sie haben eine hohe Kapazität, Fehler zu machen, aber sie auch zu erkennen und zu korrigieren. Das erzeugt allerdings den Eindruck einer eher instabilen Politik." Es gebe aber eine "gewisse Lernkurve". Perthes bezeichnete den Aufbau einer funktionierenden Polizei als ausgesprochen wichtig für die USA, "wenn man das Vertrauen der Iraker gewinnen will".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell