Der Tagesspiegel: Protektor-Chef kritisiert Steuerprivileg für Lebensversicherer
Berlin (ots)
Berlin. Protektor-Vorstand Günter Himstedt hat die vom Bundestag beschlossene Steuerentlastung für Lebensversicherer kritisiert. "Ich halte das für ungerecht", sagte Himstedt dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). "Die Gesellschaften, die wie vorsichtige Kaufleute gewirtschaftet haben, werden bestraft und müssen Steuern zahlen, und die anderen kön-nen ihre Kursverluste absetzen." Der Bundestag hatte im Oktober beschlossen, dass Le- bensversicherer ihre Börsenverluste von der Steuer absetzen können. Auch die von der rot-grünen Bundestagsfraktion geplante Einrichtung eines gesetzlich vorgeschriebenen Sicherungsfonds für Lebensversicherungen, der bei der Pleite eines Versi-cherers einspringen soll, lehnt Himstedt ab. "Ich halte nichts von solchen Zwangseinrich-tungen. Wir haben in unglaublicher Schnelligkeit bewiesen, dass wir handlungsfähig sind. Bei einer gesetzlichen Zwangslösung hätten wir nur wieder mehr Beamte", sagte der Pro- tektor-Chef. Protektor ist die brancheninterne Auffanglösung für insolvente Lebensversi-cherungsunternehmen. Bisher musste das Unternehmen einmal tätig werden - im Fall der insolventen Mannheimer Lebensversicherung. Dass die Gesellschaft noch einmal einsprin-gen muss, glaubt Himstedt, der früher ein führender Treuhand-Manager war, nicht. "Ich glaube nicht, dass es solche Ultima-Ratio-Fälle wie die Mannheimer Leben noch einmal ge-ben kann", sagte Himstedt. Der Versicherungsbestand der Mannheimer soll langfristig weiterverkauft werden. "Uns soll es in zwei Jahren nicht mehr geben", so Himstedt.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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