Der Tagesspiegel: Kassenärzte befürchten nach Festbetrags-Entscheidung spürbare Zusatzbelastungen für Patienten
Berlin (ots)
Die Schmerzen über die Praxisgebühr sind kaum abgeklungen, da drohen Verbrauchern schon wieder neue Belastungen - durch die neuen Festbeträge für Medikamente. "Die neue Regelung kann spürbare finanzielle Auswirkungen auf die Pati-enten haben", sagte Leonhard Hansen, der zweite Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). "Im Einzelfall kann das brutal sein."
Die Krankenkassen haben am Freitag beschlossen, die Festbeträge für Medikamente zu senken. Die Pharmaverbände haben gedroht, ihre Preise diesmal nicht, wie sonst üblich, dem Festbetragsniveau anzugleichen. Hohe Kosten drohen dadurch vor allem jenen Patienten, die regelmäßig auf Medikamente angewiesen sind. Sie müssen die Differenz zwischen Festbetrag und Apothekenpreis eines Medika-ments aus eigener Tasche zahlen - und das zusätzlich zu den neuen gesetzlichen Zuzahlungen von fünf bis zehn Euro pro Arznei, die ab dem 1. Januar gelten.
Kassen und Ärzte hoffen darauf, dass die Pharmaunternehmen doch noch einlenkt. "In der Regel senken die Hersteller ihre Preise auf Festbetragsniveau", sagt Florian Lanz, der Sprecher des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen. Auch KBV-Vize Hansen setzt auf späte Einsicht. "Ich bin zuversichtlich, dass die Pharmaunternehmen ihre Preise noch senken werden", sagt er.
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