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Der Tagesspiegel: Grünen-Forderung "City-Maut" stösst auf Ablehnung bei SPD und Union

Berlin (ots)

Die Forderung der Grünen nach einer Pkw-Maut für
Innenstädte ist beim Koalitionspartner SPD und bei der Union auf
Ablehnung gestoßen. Der verkehrspolitische Sprecher der Union, Dirk
Fischer, wies die Idee als schädlich zurück. „Das wäre ein Beitrag
zur weiteren Verödung der Innenstädte, die wir unbedingt verhindern
wol-en", sagte er dem „Tagesspiegel am Sonntag". Durch die Einführung
von Par- kraum-Leitsystemen und den Ausbau des öffentlichen
Personennahverkehrs hätten viele Städte schon Möglichkeiten zur
Steuerung des Verkehrs im City-Bereich geschaffen. Der neue Vorschlag
gefährde den Einzelhandel in den Innenstädten und fördere am
Stadtrand gelegene Shopping-Center mit kostenlosen Parkplätzen. „Es
ist typisch für die Grünen, dass für sie der Autofahrer nur als
Melkkuh der Nation interessant ist", kritisierte Fischer. Der
SPD-Verkehrsexperte Peter Danckert wandte sich ebenfalls gegen den
Vorstoß. „Ich finde das einen zurzeit völlig überflüssigen
Vorschlag", sagte der Bun-destagsabgeordnete dem "Tagesspiegel am
Sonntag". Die Verkehrspolitik solle sich nicht auf Nebenschauplätzen
verzetteln, sondern darauf konzentrieren, die Lkw-Maut umzusetzen.
Die Grünen orientieren sich am Modell London, wo Autofahrer nur gegen
eine Gebühr in die Innenstadt fahren dürfen. Ein Sprecher des
Automobilclubs von Deutschland bezeichnete im "Tagesspiegel am
Sonntag" die Diskussion über eine City-Maut als „völligen Schmarrn"
und ein „herrlich unsoziales Projekt". Sie würde dazu führen, dass
die Innenstädte „noch mehr aussterben". „Intelligente
Parkleitsysteme" und ein besser ausgebauter Personennahverkehr
reichten für die Verkehrssteuerung aus. In der Bevölkerung indes ist
man einer Maut gegenüber offenbar weniger abgeneigt. Nach einer
Umfrage des Auto Club Europa konnte sich 2003 eine Mehrheit der
Au-tofahrer eine Maut als Lösung gegen Stau in den Innenstädten
zumindest vorstellen.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030-26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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