Der Tagesspiegel: Anleger klagen gegen die Dresdner Bank
Berlin (ots)
Die Dresdner Bank kommt unter Druck von ihren Anlegern: Ihr wird Kapitalanlage-betrug im Zusammenhang mit der BAF Berlin Animation Film GmbH & Co Produkti-ons KG vorgeworfen. Wir werden noch in der kommenden Woche eine Klage im Namen eines Mandanten beim Amtsgericht in Frankfurt (Main) einreichen", sagte Rechtsanwalt Ralf Plück von der Rechtsanwaltskanzlei Doerr Kühn Plück & Thoe-ren dem Tagesspiegel am Sonntag. Dieser Anleger habe 1,2 Millionen Euro in den Filmfonds investiert. Weitere fast 50 Mandanten, die jeweils rund 25 000 Euro inve-stiert haben, haben uns die Vollmacht erteilt, Klage einzureichen", so Plück weiter. Insgesamt sind 1600 Anleger mit einem Volumen von fast 70 Millionen Euro an dem Fonds beteiligt. Mit dem Geld sollten Zeichentrickfilme produziert werden - doch dann lief alles schief. Zu den Geldgebern für das Filmprojekt zählt auch die Investitionsbank Berlin (IBB). Das staatliche Förderinstitut, das zur Bankgesellschaft Berlin gehört, hat den BAF-Fonds mit 15 Millionen Euro gefördert. Abgesichert wurde dieses Engagement über eine 70-prozentige Bürgschaft des Landes Berlin. Ziel war es, in Berlin und der Re-gion Arbeitsplätze in der Filmindustrie zu sichern. Doch dann explodierten die Ko-sten. Ende 2002 waren rund 36,9 Millionen Euro ausgegeben, doch kein Film fertig-gestellt. Vom alten Budget blieben nur noch 3,4 Millionen Euro. Die Dresdner Bank sprang ein, und übernahm über Töchter die Produktion der Trickfilme. Eine der Voraussetzungen für die Förderung durch die IBB war, dass mindestens 50 Prozent des Produktionsvolumens in Berlin erbracht und abgerechnet werden sollten. Genau dies bezweifelt nun Rechtsanwalt Plück. Er wirft der BAF vor, einen Großteil der Aufträge nach Vietnam und Hongkong gegeben zu haben, die Dresd-ner Bank habe dies auch von Anfang an gewusst. Nach den ihm vorliegenden Ver-trägen sei nie daran gedacht gewesen, einen so genannten Regionalanteil von mehr als 50 Prozent zu erbringen. Rechtsanwalt Plück ist vom Erfolg seiner Klage überzeugt. Wir glauben belegen zu können, dass der Regionalisierungseffekt nicht erreicht wird", sagt er.
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