Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: "Investoren haben ein Recht darauf zu erfahren, was Vorständen gezahlt wird"
Alan Beller, Mitglied der US-Börsenaufsicht, plädiert für eine detaillierte Offenlegung von Managergehältern

Berlin (ots)

Für die Diskussion über die Offenlegung der
einzelnen Vorstandsgehälter in Deutschland hat Alan Beller, Direktor
für Corporation Finance bei der US-Börsenaufsicht SEC, wenig
Verständnis. "Die Investoren haben ein Recht darauf zu erfahren, was
Vorständen gezahlt wird." Die Höhe der Gehälter sei zwar kein Thema
für die Regulierung. "Wie viel gezahlt wird, soll der Markt
bestimmen", sagte Beller dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe).
Entscheidend aber sei, dass die Vorstandsgehälter von unabhängigen
Komitees festgelegt werden. "Und die Zahlungen sollten sich an der
langfristigen Entwicklung des Unternehmens, nicht an kurzfristigen
Erfolgen orientieren." Außerdem sollte das Argument nicht gelten,
"wenn der Konkurrent X ein bestimmtes Gehalt zahlt, dann müssen wir
genauso viel zahlen". Beller wollte nicht kommentieren, ob US-Manager
zu viel verdienen. "Aber ich kann so viel sagen: Die Komitees haben
begonnen, ihre Rolle ernster zu nehmen. Und nach einer ernsthaften
Entscheidung wird es auch ein angemessenes Gehalt geben." Erhebliche
Verbesserungen sieht Beller bei der Finanzberichterstattung der
Firmen. Unternehmen informierten ihre Aktionäre heute besser als vor
dem Bilanzskandal beim US- Energiekonzern Enron 2002, sagte Beller.
Das liege vor allem daran, dass sich die internationale
Finanzkontrolle verbessert habe und die Unternehmen wieder
ernsthafter prüften. "Die Unternehmen achten wieder auf die Qualität
ihrer Berichterstattung, weil sie wissen, dass wir es auch tun."
Dabei habe das so genannte Sarbanes-Oxley- Gesetz, das 2002 als
Reaktion auf die Enron-Pleite verabschiedet wurde, eine wichtige
Rolle gespielt. Beller sagte aber auch, dass die Regulierung nicht
allein für eine wahrheitsgetreue Berichterstattung der Untenehmen
sorgen könnte. "Das muss in das Erbgut jedes einzelnen Mitarbeiters."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel