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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Rüttgers: Union muss Programmstreit bis Jahresende beenden

Berlin (ots)

Der CDU-Partei- und Fraktionschef in
Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, fordert nachdrücklich ein Ende
des Programmstreits zwischen CDU und CSU schon bis zum Ende des
Jahres. Als Begründung nannte Rüttgers, der auch stellvertretender
Vorsitzender der Bundes- CDU ist, die Landtagswahl in NRW am 22. Mai
2005. Diese Wahl sei eine vorgezogene Bundestagswahl. "Ich möchte als
Spitzenkandidat in diese Landtagswahl mit klaren Vorstellungen in den
zentralen Reformbereichen in Deutschland gehen", sagte Rüttgers dem
Berliner "Tagesspiegel am Sonntag".
Nach den Worten von Rüttgers muss die Union im Falle eines Sieges
in NRW auch auf eine schnelle Regierungsübernahme im Bund vorbereitet
sein. "Wir wollen nicht den Fehler machen wie Bundeskanzler Schröder,
der völlig unvorbereitet in die Re-gierung gegangen ist." Rüttgers
sagte: "Klar ist, nach einem Sieg der CDU in NRW kann es für die
derzeitige Regierungspolitik keine Verlängerung geben. Entweder
schnell oder weniger schnell. Die Alternative dazu wäre: Entweder das
Gewürge geht weiter, oder alle reden von einer großen Koalition. Ich
will keine große Koaliti-on. Aus der Situation kommt man nur über
klare und eindeutige Entscheidungen heraus. Ich habe davor keine
Angst. Und man muss sich darauf vorbereiten."
Zu der in der Union noch strittigen Gesundheitsreform sagte
Rüttgers, die zentrale Frage sei die Finanzierung des
Sozialausgleichs in dem von der CDU angestrebten Modell der
Gesundheitsprämie. Er habe hier keine abschließende Antwort. Doch er
glaube, "wenn wir an der richtigen Idee festhalten, mit dem
Steuerreformmodell von Friedrich Merz wieder mehr Wachstum in
Deutschland zu schaffen, dann wird man einen solchen Sozialausgleich
nicht alleine aus Steuern bezahlen können".
Rüttgers verwahrte sich gegen harsche Kritik an den Gewerkschaften
aus den Reihen seiner Partei und Forderungen nach größerer
Flexibilität. "Die Wahrheit ist, dass schon heute in den
Tarifverträgen viel von der Flexibilität geregelt ist, die wir in der
Tat in Deutschland brauchen." Allerdings müsse man hier noch
systematischer herangehen. "Ich halte den Vorschlag, kleine
"Bündnisse für Arbeit" auf Unternehmensebene zu bilden und so den
Betriebsräten mehr Macht zu geben, für richtig. Aber die Auflösung
der Flächentarifverträge hielte ich für falsch. Das führt nur zu
Häuserkampf von Betrieb zu Betrieb."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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