Der Tagesspiegel: "Der Tagesspiegel Berlin" meint zur US-Wahl:
Berlin (ots)
Und wenn die Deutschen bekommen, was sie sich wünschen? Ein Wechsel von Bush zu Kerry würde viel mehr atmosphärisch als sachlich verändern. An der verfahrenen Lage im Irak, am Schuldenberg kann auch ein Kerry auf die Schnelle nichts ändern. Die Kongressmehrheit wird wohl weiter republikanisch sein. Die ersten Monate nach Amtseinführung am 20. Januar müsste Kerry darauf verwenden, sein Team durch die Anhörungen zu bringen. Von der wohl größten Hypothek der Amtszeit Bush können sich die Deutschen nur selbst befreien: von der Verengung des Amerikabildes auf einen ihnen unsympathischen Präsidenten und seinen falschen Krieg. Die Wahrnehmung muss sich wieder öffnen für Vielfalt und Widersprüche, die Amerika ausmachen, für die Einwanderung aus Lateinamerika, die Emanzipation schwarzer Mittelschichten, die Wirtschaftsdynamik, die wachsende Rolle der Religion. Die großen Triebkräfte dieser Weltmacht werden uns stärker beeinflussen als der Irak. Oder ein Präsident für vier Jahre.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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