Der Tagesspiegel: Inlandspresse/ Der "Tagesspiegel" aus Berlin meint zur Tarif-Einigung bei VW:
Berlin (ots)
Den Arbeitnehmern, die schon da sind, wird so gut wie nichts genommen. Aber die, die neu eingestellt werden, kriegen deutlich weniger. Die IG Metall lässt sich auf so etwas ein, weil sie ihren angestammten Leuten nicht in die Tasche greifen will. Gleichzeitig verabschiedet sie sich vom Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit" und nimmt die Spaltung der Belegschaft in Kauf. Denn die zum Teil erstaunlichen Löhne in der deutschen Autoindustrie sind zumindest bei den Massenherstellern auf Grund des globalen Wettbewerbs nicht mehr zu halten. Das war schon vor ein paar Jahren klar, als VW nur mit dem Tarifmodell 5000 mal 5000 eine neue Fertigung in Wolfsburg etablieren konnte. Unternehmen und Betriebsräte wollen ferner Prozesse optimieren, die Weiterqualifizierung verbessern und die Arbeitsbedingungen so gestalten, dass auch Kollegen über 60 noch arbeiten können. Doch dann nicht mehr so viel, denn künftig muss jeder VW-Mitarbeiter mindestens 66 Arbeitsstunden im Jahr auf ein Konto buchen. Das Guthaben kann im Alter verbraucht werden, der Junge arbeitet länger als der Alte. VW versucht damit eine Antwort auf die demografischen Probleme zu finden - und schreibt wieder einmal Tarifgeschichte.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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