Der Tagesspiegel: Solarindustrie leidet unter Silizium-Verknappung
Berlin (ots)
Die Solarindustrie leidet zusehends unter Lieferengpässe bei Silizium. So wird das Unternehmen Q-Cells in diesem Jahr wegen des Rohstoffmangels nur Solarzellen für 160 Megawatt (MW) herstellen können. Ursprünglich geplant waren 200 MW, sagte eine Sprecherin dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Peter Woditsch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Solar, räumt ebenfalls Probleme ein: "Unser Wachstum wird wegen der Silizium-Verknappung schwächer."
Auch Anleger sollten die Rohstoffkrise ernst nehmen. "In Solaraktien einzusteigen ist momentan heikel", warnt Matthias Fawer, Analyst bei der Bank Sarasin. Patrick Hummel, Analyst bei der Landesbank Baden- Württemberg (LBBW), sieht für Solaraktien kurzfristig ebenfalls kein großes Potenzial. "Wir haben alle Solarwerte auf 'halten'", erklärt er.
Selbst Endverbraucher sind vom Silizium-Mangel betroffen: Abnehmer von Solaranlagen müssten derzeit mit einem Preisaufschlag von zwei bis fünf Prozent rechnen, sagte Hummel. Doch oft haben Kunden sogar Schwierigkeiten, überhaupt eine Photovoltaikanlage zu bekommen. "Wer heute eine Solaranlage bestellt, muss mit einem halben Jahr Lieferzeit rechnen", erklärte Experte Fawer von der Bank Sarasin. Silizium ist elementarer Bestandteil von Photovoltaikanlagen. Seit Anfang 2004 ist der Preis für eine Tonne von 25 Dollar auf rund 40 Dollar gestiegen - ein Plus von 60 Prozent.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Tel: 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell