Der Tagesspiegel: Historiker Wehler weist Antisemitismusverdacht von Wolffsohn gegenüber Müntefering zurück
Berlin (ots)
Der emeritierte Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler hat den SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering gegen den Vorwurfdes Münchener Historiker Wolffsohn in Schutz genommen, seine Kapitalismuskritik sei antisemitisch. Müntefering habe sich "in der Sprache vergalloppiert", er hätte auf den Vergleich von Unternehmern mit Heuschrecken verzichten sollen. Aber Wolffsohns Vergleich der Kapitalismukritik mit der antijüdischen Hetze der Nazis sei unangemessen. Die Liste der in die Kritik geratenen Unternehmen sei von einer SPD-Expertengruppe erstellt worden. "Wenn ich irgendjemanden für frei halte von antisemitischen Vorurteilen, dann sind das im Augenblick die Bürokratien der bundesrepublikanischen Parteien - und zwar aller", sagte Wehler dem Tagesspiegel. Der wesentliche Unterschied zischen heutiger Polemik und damaliger Hetze sei der, "dass die radikal antisemitische Sprache des Nationalsozialismus anfangs auf Vertreibung aus dem Reich, dann aber letztlich auf physische Vernichtung zielte."
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