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Der Tagesspiegel: Rubel stopfen Eichels Haushaltslöcher - Rückzahlung russischer Schulden geregelt

Berlin (ots)

Die Rückzahlung russischer Schulden von rund 21
Milliarden Dollar an Deutschland ist weitgehend geregelt und wird die
Haushaltslöcher der Bundesregierung zu einem großen Teil stopfen. Das
erfuhr der Tagesspiegel (Samstagausgabe) aus Regierungskreisen. Über
die Rückzahlungsmodalitäten, die Aufschläge auf die Kreditsumme
einschließen, herrsche im Pariser Club große Einigkeit. "Das ist sehr
tragfähig", hieß es in den Regierungskreisen.
Seit Monaten verhandelt Russland mit dem Pariser Club über die
Modalitäten, da das Land dank des hohen Ölpreises über reichlich
Kapital verfügt und die Schulden gerne los wäre. Deutschland als der
größte Gläubiger hat eine führende Rolle in den Verhandlungen, in die
sich Bundeskanzler Gerhard Schröder und Russlands Präsident Vladimir
Putin persönlich eingeschaltet hatten.
Den 19 Gläubigerstaaten des Pariser Clubs schuldet Russland 43
Milliarden Dollar, auf Deutschland entfällt etwa die Hälfte des
Betrags. Ursprünglich wollte Russland einen Abschlag für die
vorzeitige Rückzahlung durchsetzen. Diese Variante ist jedoch vom
Tisch, da die Schuldtitel auf den internationalen Finanzmärkten
teurer verkauft werden können. Dies hatte die Bundesregierung im
vergangenen Jahr einmal vorexerziert. Auch sind die hohen Zinsen, die
Russland für die Schulden zahlen muss, attraktive Einnahmen für die
Gläubigerstaaten.
Die tatsächlichen Rückzahlungskonditionen, die gemäß den
unterschiedlichen Zinsniveaus der Schuldtitel variieren, müssen die
Gläubiger nach der Einigung im Pariser Club jeweils noch direkt mit
Russland festlegen. "Wir sind bereit, ein marktnahes, faires Angebot
zu machen," hieß es in den Regierungskreisen.
Die Rückzahlung an Deutschland erfolgt nicht auf einen Schlag,
sondern in mehreren Tranchen. Ob der laufende Haushalt noch erreicht
wird, ist offen. Finanzminister Hans Eichel (SPD) hatte für das
laufende Jahr bereits über fünf Milliarden Euro als Einnahmen
eingeplant. Spätestens im Wahljahr 2006 und in den Folgejahren
schlägt das russische Geld aber zu Buche.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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