Der Tagesspiegel: Ölpreis und Nachfrage aus China machen Fisch in Deutschland teurer
Berlin (ots)
Die deutschen Verbraucher müssen sich auf massiv steigende Fischpreise einrichten: Hering und Alaska-Seelachs, die beliebtesten Fischsorten in Deutschland, seien um bis zu 50 Prozent teurer geworden, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie, Matthias Keller, dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Der Preis für Heringsfilet etwa ist um 50 Prozent gestiegen; statt 60 Cent pro Kilogramm kostet die Rohware nun 90 Cent", sagte Keller. Die teure Rohware sei vor allem auf die stark gestiegene Nachfrage nach Fisch in Osteuropa, Russland und China zurückzuführen. Zusätzlich verteuere der hohe Ölpreis den Fischfang, weil die Transportkosten steigen. 85 Prozent des in Deutschland verzehrten Fischs werden importiert Konzerne wie Iglo sehen sich nun gezwungen, die höheren Einkaufspreise auch an den Handel weiterzugeben. "Das wird der Verbraucher spätestens im ersten Quartal 2006 an der Ladentheke spüren", sagt Ute Sievert von Iglo dem "Tagesspiegel am Sonntag". Iglo hat vor allem mit Preissteigerungen beim Alaska-Seelachs zu kämpfen. Bis zu 25 Prozent ist der Fisch teurer geworden, aus dem Iglo seine Fischstäbchen herstellt. "Zum 1. November werden unsere Preise gegenüber dem Handel im einstelligen Prozentbereich angehoben", sagt Sievert. 83 Prozent des Fischs werden in Deutschland im Discounter oder im Supermarkt gekauft. Wann und in welchem Umfang der Handel die Preissteigerung an den Verbraucher weitergeben werde, hänge in erster Linie von den Discountern ab, sagte Verbandsgeschäftsführer Keller. "Die anderen Handelsketten warten auf die Reaktion des Aldi-Konzerns", sagte er.
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