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Der Tagesspiegel: Familienministerin von der Leyen will Kinder aus sozial schwachen Familien unterstützen: "Wir müssen das Wächteramt des Staates früher ausüben"

Berlin (ots)

Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) wirbt
dafür, dass der Staat sich stärker um benachteiligte Kinder kümmern 
soll, die "auf der Schattenseite des Lebens" geboren würden.  "Dort 
müssen wir das Wächteramt des Staates früher ausüben", sagte die 
Ministerin im Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag. Dies solle 
eine der drei zentralen Säulen ihrer Familienpolitik werden, kündigte
die CDU-Politikerin an. In Deutschland schaue man erst hin, wenn 
Kinder "durch hohe Aggressivität, hohes Störpotenzial oder 
Lernverweigerung zum Problemfall werden". Es gebe Familien, in denen 
Kinder wegen Armut, Gewalt oder Drogenabhängigkeit der Eltern 
seelisch und körperlich verwahrlosten.  "Kinder können ihren Halt 
auch bei anderen Menschen finden, wenn ihre Eltern völlig überfordert
sind", sagte die Ministerin. Konkret regte sie etwa die Unterstützung
durch Familienhelferinnen oder Erzieherinnen an. "Wir haben 
Hilfsangebote, aber die Hilfe muss früher zu den Kindern kommen", 
sagte von der Leyen.
Zum Elterngeld:
Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will mit der 
Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 junge Väter unterstützen. 
"Wir wollen sie durch die Väterkomponente beim Elterngeld 
unterstützen. Wenn sie Elternzeit nehmen, erleiden sie künftig keinen
dramatischen Einkommensverlust mehr", sagte von der Leyen. 
Verfassungsrechtliche Bedenken wegen der Väterkomponente bezeichnete 
die Familienministerin als "Unsinn". Das Justizministerium prüfe das 
Elterngeld juristisch. "Die Förderung wird Männern und Frauen unter 
den gleichen Bedingungen gewährt, da sehe ich keine 
verfassungsrechtlichen Bedenken", sagte von der Leyen. Die heftigen 
Reaktionen zeigten, "dass das Elterngeld einen wunden Punkt berührt. 
Es ist eine Tragöde, dass in diesem Land immer weniger Kinder geboren
werden". Mit dem Elterngeld sollen zum ersten Mal der 
Einkommenseinbruch anerkannt und ausgeglichen werden, der mit der 
Geburt eines Kindes entstehe. Vorwürfe, das Elterngeld sei unsozial, 
wies von der Leyen zurück. "Das Elterngeld ist sozial. Studien 
zeigen, dass insbesondere Geringverdiener und Alleinerziehende 
profitieren."
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