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Der Tagesspiegel: Fehlerhafte Software verursacht Millionen-Kosten bei Hartz IV

Berlin (ots)

Fehler in der Verwaltungssoftware für das
Arbeitslosengeld II haben im Jahr 2005 Mehrausgaben für Hartz IV in 
dreistelliger Millionenhöhe verursacht. Die Bundesagentur für Arbeit 
(BA) hat 300 Millionen Euro zu viel an die Krankenkassen überwiesen, 
jeden Monat sind es 25 Millionen Euro. Der Grund: Die Beitragssätze 
für Arbeitslosengeld-II-Empfänger waren im März 2005 - rückwirkend 
zum Januar - gesenkt worden. Doch die Software aus dem Hause 
T-Systems kann diese Senkung nicht erfassen und verarbeiten. "Das 
Problem ist seit Monaten bekannt, doch vor Frühjahr 2006 kann es 
nicht behoben werden", sagte ein BA-Sprecher dem Tagesspiegel. Die 
Krankenkassen überweisen 80 Prozent des Betrags zurück, doch den Rest
behalten sie für den zusätzlich anfallenden Verwaltungsaufwand ein.
Der Hartz IV-Ombudsrat hat Kritik daran geübt, dass sich die 
Angleichung des Arbeitslosengelds II in Ostdeutschland auf Westniveau
bis zum Sommer 2006 verzögert. Ratsmitglied Christine Bergmann sagt 
dem Tagesspiegel, sie sei  froh, dass das Arbeitslosengeld II 
angeglichen werde. Doch es sei bedauerlich, dass es noch ein paar 
Monate dauern werde, bis die Langzeitarbeitslosen in beiden 
Landesteilen den gleichen Regelsatz erhalten. "Ich hätte mir 
gewünscht, dass die Angleichung zum 1. Januar vorgenommen wird."
Seit dem Start von Hartz IV hat der Ombudsrat nach Angaben von 
Bergmann 10500 schriftliche und 47000 telefonische Anfragen erhalten.
Anfangs meldeten sich täglich 150 Menschen, inzwischen seien es 30 
bis 40 Anfragen pro Tag, sagt Bergmann. "Die Menschen haben sich mit 
Hartz IV eingerichtet, auch wenn sie nicht mit allem einverstanden 
sind." Die zentrale Aufgabe für das kommende Jahr wird nach Ansicht 
von Bergmann sein, die Vermittlung und Integration der 
Langzeitarbeitslosen richtig in Gang zu bringen.  Viele 
Arbeitsgemeinschaften haben in diesem Jahr nicht ihre Budgets 
ausgeschöpft, die ihnen für Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung stehen.
"Die Arbeitsgemeinschaften müssen mehr machen, als nur auf 
Ein-Euro-Jobs zu setzen", empfiehlt Bergmann. Im November hatten 
275300 Arbeitslosengeld-II-Empfänger einen solchen Ein-Euro-Job.
Rückfragen bitte an:
Tagesspiegel, Wirtschaftsredaktion Tel.: 030/26009-260

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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