Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Flassbeck: Höhere Zinsen würgen den Aufschwung ab

Berlin (ots)

Berlin - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte
die Leitzinsen in ihrer heutigen Sitzung nicht erhöhen, sondern auf 
Dauer beim Stand von 2,5 Prozent belassen. Das forderte Heiner 
Flassbeck, Chefökonom der UN-Handels- und Entwicklungsorganisation 
Unctad, im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). 
"Höhere Zinsen sind überflüssig. Eine Inflationsgefahr in Europa 
besteht nicht", sagte Flassbeck, der von 1998 bis 1999 Staatssekretär
im Bundesfinanzministerium war. Zur Begründung sagte er, die 
Preiseffekte durch den steigenden Ölpreis seien nur ein einmaliger 
Effekt. Zudem gebe es nirgends Anzeichen dafür, dass die 
Gewerkschaften zum Ausgleich für den hohen Ölpreis stärkere 
Lohnerhöhungen vereinbaren. Außerdem seien die Lohnstückkosten, der 
beste Frühindikator für Inflation, auf extrem niedrigem Niveau.
Sollte die EZB dennoch die Leitzinsen anheben, werde der 
Aufschwung abbrechen, "auch in Deutschland". Auch dauerhaftes 
Wachstum werde es nicht geben. Flassbeck: "Die Europäer haben noch 
nicht begriffen, dass die wirtschaftliche Erholung kurz- und 
langfristige Unterstützung braucht. Die Konjunktur muss erst auf die 
Beine kommen, bevor die Wirtschaft  eine lange Wanderung unternehmen 
kann." Zudem müsse Europa eine stärkere Stütze in der Weltwirtschaft 
werden. "Deshalb darf Europa nicht auf die Nachfrage aus der Welt 
warten, sondern muss selbst welche entfalten, und zwar auf Dauer." 
Mit der Fiskalpolitik gehe dies nicht, also müsse die Geldpolitik 
einen Beitrag leisten.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, 
Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260.

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel