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Der Tagesspiegel: FDP und Grüne kritisieren Streit zwischen Jung und Viereck über Kindersoldaten im Kongo

Berlin (ots)

Die Oppositionsparteien FDP und Grüne haben den
Streit über eine mögliche Bedrohung von Bundeswehrsoldaten durch 
Kindersoldaten im Kongo kritisiert. Bundesverteidigungsminister Franz
Josef Jung (CDU) hatte dem Befehlshaber der EU-Militärmission, 
General Karlheinz Viereck, widersprochen, der erklärt hatte, im 
Notfall müssten alle Soldaten der EU-Mission auf Kindersoldaten 
schießen.  "Es ist völlig unverantwortlich, dass General Viereck 
diese Diskussion öffentlich führt", sagte FDP-Sicherheitsexpertin 
Birgit Homburger dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel.  Ihrer 
Meinung nach sollte der General  die  Anweisungen zum Umgang mit 
Kindersoldaten den Soldaten intern mitteilen, statt sie in den Medien
auszubreiten. "Indem Viereck auf die Verwundbarkeit dieser Mission 
hinweist, lädt er potenzielle Störer der Wahl dazu ein, 
Kindersoldaten gegen die EU-Soldaten einzusetzen", warnte die 
stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion. Den 
öffentlichen Widerspruch von  Jung gegen die Darstellung des Generals
nannte Homburger "ebenso unklug". Sie warnte: " So befördert er nur 
die Debatte über die offenen Flanken der EU-Mission, die wir im 
Interesse der Soldaten vermeiden sollten."
Grünen-Verteidigungspolitiker Winfried Nachtwei dagegen sieht nur ein
Fehlverhalten des Ministers: "Jung macht wieder seinen notorischen 
Fehler und redet zu Kongo nur aus der Bundeswehr-Perspektive, als 
seien nicht 17 andere EU-Länder  dabei", sagte er. Als Leiter des 
EU-Einsatzes sei General Viereck kein Vorwurf zu machen, da Soldaten 
aus anderen EU-Ländern auch für Regionen außerhalb Kinshasas 
zuständig seien.  Die Wahrscheinlichkeit, dass deutsche Soldaten auf 
Kindersoldaten treffen, sei dagegen "äußerst gering", sagte  der 
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, 
der kürzlich selbst im Kongo war. Für möglich hält Nachtwei 
lediglich, dass nicht einer Miliz zugehörige Kinder "bei Unruhen 
instrumentalisiert werden".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Tel. 030-726009389
Der Tagesspiegel
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Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622 
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