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Der Tagesspiegel: Siemens-Belegschaftsaktionäre: Konzern war noch nie in einer so dramatischen Lage

Berlin (ots)

Im Hinblick auf die Aufsichtsratssitzung der
Siemens AG haben die Belegschaftsaktionäre des Konzerns schärfere 
Kontrollen gefordert. Außerdem kündigten sie an, Vorstand und 
Aufsichtsrat bei der Hauptversammlung im Januar die Entlastung zu 
verweigern. "Siemens war noch nie in einer so dramatischen Lage wie 
heute", sagte der Vorsitzende des Vereins von Belegschaftsaktionären,
Manfred Meiler, dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). Die BenQ-Pleite, 
die 30-prozentige Erhöhung der Vorstandsgehälter und die 
Korruptionsaffäre hätten dem Konzern einen "unermesslichen 
Imageschaden" zugefügt. Daher könne die Siemens-Führungsriege für das
abgelaufene Geschäftsjahr nicht entlastet werden. Siemens müsse  
alles dafür tun, die Glaubwürdigkeit bei den Beschäftigten und in der
Öffentlichkeit wieder herzustellen. "Wir bekommen  viele besorgte 
E-Mails von Mitarbeitern, die dem Konzern nicht mehr trauen", sagte 
Meiler.
Vom Aufsichtsrat fordert der Verein der Belegschaftsaktionäre, der 
rund 4000 Mitglieder vertritt, umfangreiche Maßnahmen zur 
Verschärfung der konzerninternen Kontrollmechanismen. "Siemens müsste
für jeden Bereich oder zumindest für jeden Standort einen eigenen 
Ombudsmann einsetzen. "  Das gelte vor allem für Bereiche wie die 
Telekommunikation oder den Energiesektor, wo Großaufträge im Ausland 
oft nur durch Bestechung zu bekommen seien. Ein Ombudsmann für den 
gesamten Konzern sei viel zu wenig.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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