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Der Tagesspiegel: AmCham: Gemeinsame technische Standards in der EU und den USA würden Milliarden sparen
Wirtschaft unterstützt Merkels Vorstoß für engere Kooperation

Berlin (ots)

Die Wirtschaft begrüßt die Vorschläge von Kanzlerin
Angela Merkel (CDU) für eine engere ökonomische Kooperation zwischen 
EU und USA. Fred Irwin, Präsident der amerikanischen Handelskammer in
Deutschland (AmCham), schätzte im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" 
(Donnerstagausgabe), durch die Einführung gemeinsamer technischer 
Standards könnten mehrere Milliarden Euro eingespart werden. Die EU 
und Nordamerika - inklusive Kanada - stünden zusammen für 72 Prozent 
des weltweiten Bruttosozialprodukts, sagte Irwin. Eine engere 
Kooperation sei sehr wichtig. Die Verflechtung zwischen den beiden 
Wirtschaftsräumen sei in den vergangenen Jahren enger geworden, trotz
der politischen Auseinandersetzung über den Irakkrieg.
Aus Sicht der Unternehmen gibt es noch einiges zu verbessern, etwa 
beim Patentrecht. Es sei auch schwer zu verstehen, dass Pharmafirmen 
für ein Medikament sowohl in Europa als auch den USA jeweils eine 
eigene Zulassung beantragen müssen. Das verursache unnötige Kosten 
und sei zeitaufwendig, sagte Amcham-Präsident Irwin. Außerdem sollten
die Zölle reduziert werden. "Das kostet nur die Konsumenten Geld, 
weil die Firmen die Belastung umlegen." Die von der CDU angestrebte 
transatlantische Freihandelszone sei positiv zu bewerten.
Auch wenn eine stärkere Kooperation für beide Seiten vorteilhaft wäre
und die US-Regierung Unterstützung signalisiert, erwartet Irwin 
trotzdem, dass es schwierig sein werde, das Thema voranzutreiben. 
"Beim US-Kongress steht nicht die Wirtschaft auf der Tagesordnung, 
sondern die Außenpolitik und der Irak."
Merkel erhält auch die Unterstützung vom Koalitionspartner SPD. 
Karsten Voigt (SPD), der im Auswärtigen Amt die deutsch-amerikanische
Zusammenarbeit koordiniert, sagte dem "Tagesspiegel": "Europa und die
USA sind wechselseitig füreinander wichtig." Würden sich beide 
gegeneinander definieren, werde es zum Beispiel keinen Fortschritt 
bei der Lösung der Probleme im Nahen Osten und bei der 
Doha-Welthandelsrunde geben. Oft werde vergessen, dass EU und USA 
füreinander die wichtigsten Handels-, Investitions- und 
außenpolitischen Partner seien.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Redaktion Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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