Der Tagesspiegel: Alois Glück: CSU-Chef muss nicht zwingend ein Amt in Berlin haben
Berlin (ots)
Berlin - Bayerns Landtagspräsident Alois Glück (CSU) hält es bei einer Ämtereilung nach dem Rücktritt von Edmund Stoiber für unproblematisch, dass der künftige CSU-Chef in München bleibt. Der Parteivorsitzende müsse "nicht zwingend ein Amt in Berlin haben", sagte Glück dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Kurt Beck demonstriere ja für die SPD, "dass es auch gewisse Vorteile hat, wenn ein Parteichef nicht in die Kabinettsdisziplin eingebunden ist". Wenn Wirtschaftsminister Erwin Huber Parteichef werde, werde er auch von München aus "genug Möglichkeiten haben, sich in der Koalition einzubringen".
Trotz seines angekündigten Rückzugs werde auch Stoiber seinen Einfluss in Berlin behalten, betonte Glück. Schließlich wisse jeder, dass der Ministerpräsident keine Alleingänge mache, sondern eine abgestimmte CSU-Position vertrete.
Glück bedauerte, dass die Absprache der Nachfolgekandidaten noch vor Stoibers Rückzugsankündigung bekannt wurde. Es habe sich "eine Eigendynamik entwickelt durch die in der Politik leider weit verbreiteten Indiskretionen und Geschwätzigkeiten", sagte der Landtagspräsident. Dass die Sondierung öffentlich wurde, sei aber "keine Intrige, sondern eher ein Betriebsunfall" gewesen. Und Stoiber habe "schnell und souverän reagiert". Dadurch sei "von allen Beteiligten großer Schaden abgewendet worden".
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