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Deutschlands Naturschützer verlangen Stop für Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven und Elbausbau in Hamburg
Ruf nach kooperativer Hafenpolitik

Hamburg (ots)

Die Mitgliederversammlung des Deutschen
Naturschutzrings (DNR) hat am Wochenende in Hamburg die Planungen zu
den deutschen Nordseehäfen als katastrophal kritisiert. Auf Druck
großer Reedereien wie Hapag-Lloyd will die Hamburger Stadtregierung
einen weiteren Ausbau des Hafens und eine Vertiefung der Unterelbe.
Gleichzeitig halten die niedersächsische Landesregierung und das Land
Bremen am Bau des neuen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven fest.
DNR-Präsident Hubert Weinzierl forderte Ministerpräsident Gabriel
nachdrücklich auf, angesichts der prekären Haushaltslage und der
hohen Verschuldung Niedersachsens auf das "Milliardengrab
Tiefwasserhafen" zu verzichten. Notwendig sei dagegen eine
kooperative Hafenpolitik, die sowohl ökologische als auch ökonomische
und soziale Gesichtspunkte berücksichtige.
Der DNR befürwortete einen Wechsel von der bisherigen öffentlichen
Finanzierung bei der Hafeninfrastruktur zur privaten Finanzierung. Im
Gegensatz zu den Häfen fernöstlicher Handelspartner, wo notwendige
Ausbaumaßnahmen von den Hafennutzern finanziert werden, fallen die
Elbvertiefung und der geplante Neubau des Tiefwasserhafens
Wilhelmshaven dem deutschen Steuerzahler zur Last. Die späteren
Hafengebühren sind aber regelmäßig viel zu gering, um einen Hafen
wirtschaftlich zu machen.
Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen würden die weitere
Vertiefung der Elbe und der geplante Bau des Tiefseehafens zu großen
Schäden in ökologisch sensiblen Bereichen wie europarechtlich
geschützten FFH-Gebieten an der Unterelbe bzw. im Nationalpark
Niedersächsisches Wattenmeer führen.
Als Konsequenz aus den Ergebnissen einer Expertenrunde bei der
DNR-Mitgliederversammlung verlangte der DNR-Generalsekretär Helmut
Röscheisen ein gemeinsames deutsches Hafenkonzept, "um das Wirrwarr
der 50 deutschen Seehäfen endlich zu beenden."
Der DNR ist der Dachverband der deutschen Natur- und
Umweltverbänden mit fast 100 Mitgliedsorganisationen und insgesamt
über fünf Millionen Einzelmitgliedern.
Für weitere Informationen 
Helmut Röscheisen 0221/680 16 26

Original-Content von: Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V., übermittelt durch news aktuell

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