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Umweltverbände begrüßen Initiative der Bundesregierung zur Sicherung des nationalen Naturerbes und fordern strenge Kriterien für die Übertragung von Naturschutzflächen des Bundes an die Länder

Bonn (ots)

DNR-Präsident Weinzierl "Meilenstein für den Naturschutz -
   Entscheidende Schritte stehen noch an - Bundesländer sind
   aufgefordert, dem Beispiel des Bundes zu folgen"
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) sowie zahlreiche Umweltverbände
und Umweltstiftungen begrüßen die heute von Bundeskanzlerin Merkel
auf dem Deutschen Naturschutztag vorgestellte Initiative der
Bundesregierung zur Sicherung des nationalen Naturerbes. "Die Zusage
der Bundesregierung, bis zu 125.000 Hektar national bedeutsamer
Naturschutzflächen im Eigentum des Bundes langfristig für den
Naturschutz zur Verfügung zu stellen, ist ein Meilenstein im
deutschen Naturschutz", so Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen
Naturschutzrings. Nun müsse die Ankündigung mit anspruchsvollen
Zielen in die Praxis umgesetzt werden.
Die Umweltverbände BUND, NABU, GRÜNE LIGA und WWF sowie die
Heinz-Sielmann-Stiftung, die Michael-Succow-Stiftung, die Stiftung
Euronatur und die Naturstiftung David weisen darauf hin, dass die
entscheidenden Weichen für die Sicherung des nationalen Naturerbes
erst in den nächsten Wochen gestellt werden. Denn dann entscheiden
Bundesumweltministerium und Bundesfinanzministerium, welche Flächen
unter die Regelung fallen. Außerdem wird festgelegt, mit welchen
Auflagen die Naturschutzflächen an die Bundesländer übertragen werden
sollen.
"Wir hören vermehrt Signale aus den Bundesländern, dass man großes
Interesse an den Flächen habe, um sie dann im Zuge der normalen Land-
und Forstwirtschaft weiter zu nutzen - das würde das großartige
Geschenk des Bundes in das völlige Gegenteil verkehren.", befürchtet
DNR-Präsident Weinzierl. Die Umweltverbände fordern deshalb, dass die
Naturerbe-Flächen einer natürlichen Entwicklung überlassen werden und
keinerlei wirtschaftlichen Nutzung unterliegen dürfen. Wenn es aus
naturschutzfachlichen Gründen notwendig ist, ausgewählte Flächen zu
entwickeln bzw. zu nutzen, sind nach Meinung der Umweltverbände
strenge Auflagen vorzusehen. So sollen generell keine
Pflanzenschutzmittel oder keine mineralischen Düngemittel ausgebracht
werden. Auch die Einbringung gentechnisch veränderter Organismen muss
unterbleiben. Die Jagd soll sich den naturschutzfachlichen Zielen
unterordnen. Grünland darf nicht umgebrochen werden und eventuelle
waldbauliche Maßnahmen müssen sich an den Kriterien des Gütesiegels
FSC orientieren.
Die Umweltverbände fordern die Länder auf, dem positiven Beispiel
des Bundes zu folgen und auf die Privatisierung wertvoller
Naturschutzflächen zu verzichten. "Es kann nicht sein, dass die
Bundesländer Naturschutz-Flächen des Bundes übernehmen und
gleichzeitig ähnlich bedeutsame Gebiete im Landeseigentum verkaufen",
so DNR-Präsident Weinzierl. "Auch die Bundesländer müssen ihrer
Verantwortung für das Nationale Naturerbe Deutschlands gerecht
werden", appellierte Weinzierl an die Ministerpräsidenten der Länder.

Pressekontakt:

DNR-Steuerungsgruppe Naturschutzflächen, Projektkoordination, Adrian
Johst, 0179-5110449

Original-Content von: Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V., übermittelt durch news aktuell

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