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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Proteste gegen Rassismus gegenüber indigenen Völkern

Indigene Völker leiden weltweit unter Ausgrenzung und Diskriminierung

Menschenrechtsorganisation fordert mehr Initiativen im Kampf gegen Rassismus an Indigenen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat mehr Initiativen im Kampf gegen Rassismus gegenüber indigenen Völkern gefordert. Angehörige indigener Völker würden tagtäglich in Australien, Kanada, den USA, Brasilien und anderen Ländern aufgrund ihrer ethnischen Abstammung Rassismus erfahren. "Besonders markant sind willkürliche Übergriffe der Polizei, aber dies ist eine nur eine Spitze des Eisbergs. Überall ist dieser Rassismus auch ein gesamtgesellschaftliches Problem und darf nicht auf unangemessene Polizeigewalt reduziert werden", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Samstag in Göttingen.Dringend müssten mehr Programme zum Kampf gegen Vorurteile und Rassismus gegenüber indigenen Völkern entwickelt werden. "Es darf nicht länger hingenommen werden, dass Indigene aufgrund ihrer ethnischen Abstammung häufiger verhaftet und Opfer von Rassismus werden als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft. Es ist ermutigend, wenn nun in Kanada und Australien auch tausende Menschen bei Protesten Rassismus gegenüber Indigenen in ihrem Land anprangern", erklärte Delius.

In Kanada gibt es seit mehreren Tagen eine breite Diskussion über systematischen Rassismus der Polizei gegen Indigene, nachdem ein Video einer gewaltsamen Verhaftung eines indigenen Anführers in der Provinz Alberta bekannt wurde. Allan Adam von der Athabasca Chipewyan First Nation war am 10. März 2020 von der Polizei unter EInsatz unangemessener Gewalt festgenommen und dabei schwer im Gesicht verletzt worden. Das Video zeigt, wie er sich zuvor über häufige Kontrollen durch die Polizei beschwerte und sie aufforderte, seine Ehefrau nicht willkürlich zu bedrängen und festzunehmen. Nach massiven Protesten in der Öffentlichkeit wurden inzwischen interne Untersuchungen in der Polizei auf der Grundlage des Videos aufgenommen.Gegen Adam wird trotzdem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt ermittelt. Sein Rechtsanwalt verlangt die Einstellung des Verfahrens.

Auch in Australien gibt es massive Kritik am Umgang der Polizei mit Aboriginal People.Freitagabend wurde in Sydney von hunderten Menschen gegen diesen Rassismus protestiert. Es sei nicht hinnehmbar, dass Indigene in Australien ein zwanzigmal höheres Risiko hätten, inhaftiert zu werden als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft, erklärte eine Demonstrantin. Obwohl Aboriginal People nur drei Prozent der Bevölkerung stellten, machen sie 30 Prozent der Inhaftierten in den Gefängnissen Australiens aus.

Ulrich Delius ist erreichbar unter Tel. 0160/95671403

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