Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Menschenrechtspreis der Stadt Weimar: Preisträger reist im Dezember durch Deutschland
Träger des Weimarer Menschenrechtspreises bereist Deutschland:
- Maasai-Anwalt Joseph Oleshangay steht vom 8. bis 16.12. für Gespräche bereit
- Hintergrund: Tansanische Regierung vertreibt zehntausende Maasai im Namen des Naturschutzes
- Deutsche Entwicklungsgelder finanzieren NGOs, die mittelbar daran beteiligt sind
Der Maasai-Anwalt und Träger des renommierten Weimarer Menschenrechtspreis 2023, Joseph Moses Oleshangay, reist vom 8. bis 16. Dezember durch Deutschland. Er möchte während seiner Reise hierzulande auf die staatlich organisierte Vertreibung der indigenen Maasai-Gemeinschaft in seiner Heimat Tansania im Namen des Naturschutzes aufmerksam machen. Dafür steht er während seines Aufenthaltes für Interviews zur Verfügung.
Für seine Deutschlandreise sind folgende Stationen geplant: 08.12. Berlin, 09.12. bis 12.12. Weimar, 12.12. bis 14.12. Berlin, 15.12. Frankfurt, 15.12. bis 16.12. Karlsruhe. Die Preisverleihung findet am 10.12. zwischen 17 Uhr und 19 Uhr im Festsaal der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar statt. Joseph Oleshangay hält öffentliche Vorträge zu den Menschenrechtsverletzungen an den Maasai am 13.12. um 19 Uhr im Haus der EKD in Berlin und am 15.12. um 19 Uhr im Internationalen Begegnungszentrum in Karlsruhe.
Die tansanische Regierung vertreibt die Maasai gewaltsam aus zwei Naturschutzgebieten im Serengeti-Ökosystem. Sie behauptet, die Maasai seien eine Bedrohung für die Umwelt, was wissenschaftlich nicht haltbar ist. Die Vertreibungen verstoßen zudem gegen rechtskräftige Urteile tansanischer Gerichte. Der Anwalt Joseph Oleshangay setzt sich als Mitglied der Organisation „Legal and Human Rights Centre“ seit Jahren für die Rechte der Maasai ein.
Die Bundesrepublik Deutschland ist im Serengeti-Ökosystem durch Entwicklungszusammenarbeit aktiv und finanziert über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Naturschutzprojekte mit 80 Millionen Euro – allein im Jahr 2022. Projektpartner der Bundesregierung sind an den Vertreibungen mittelbar beteiligt, die Bundesrepublik trägt daher eine Mitverantwortung.
Wir laden Sie herzlich ein, an den Veranstaltungen teilzunehmen und mit Joseph Moses Oleshangay über die drängende Menschenrechtslage in Tansania zu sprechen. Für Gesprächsanfragen und weitere Informationen zum Reiseverlauf wenden Sie sich bitte an Christoph Hahn, Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker. Sie erreichen ihn unter c.hahn@gfbv.de oder 0551/49906-27.
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