Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Oleg Orlov in russischer Haft „menschenrechtswidriger Schikane ausgesetzt“
Katastrophale Haftbedingungen
- Orlovs Haftbedingungen verstoßen gegen Menschenrechtsstandards
- Die GfbV fordert seine sofortige Freilassung
Als „menschenrechtswidrige Schikane“ hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag die Behandlung von Oleg Orlov in russischer Haft angeprangert. „Dem Menschenrechtsverteidiger wird das Leben systematisch zur Hölle gemacht. Seine Haftbedingungen entsprechen in keiner Weise den internationalen Normen zur Behandlung von Häftlingen. Die Verurteilung Orlovs an sich ist ein Verbrechen. Er muss sofort freigelassen werden“, fordert GfbV-Osteuropaexpertin Sarah Reinke. Oleg Orlov ist Mitgründer der renommierten russischen Menschenrechtsorganisation Memorial und muss in Moskau eine zweieinhalbjährige Haftstrafe verbüßen. Orlovs Anwälte haben gegen das Urteil Berufung eingelegt.
„Oleg Orlov wird jeden Tag unter dem Vorwand, sich Material zu seinem Fall anschauen zu können, von der Haftanstalt ins Gericht gefahren. Solches Material bekommt er jedoch nie zu sehen. Er wird vor dem Frühstück abgeholt und spät in der Nacht ins Gefängnis zurückgebracht, bekommt daher kein warmes Essen und hat Hunger. Außerdem ist er ständiger Kälte ausgesetzt, weil er einen Großteil des Tages in ungeheizten Räumen oder im Transporter sitzt. Das schadet seiner bereits angeschlagenen Gesundheit. Durch diese Schikane hat er sich bereits eine Erkältung zugezogen“, fasst Reinke Informationen von Orlovs Anwälten und der Menschenrechtsorganisation Memorial zusammen. Auch sein Recht auf freien Kontakt zu seinen Anwälten werde massiv eingeschränkt. „Er kann keine vertraulichen Gespräche mit seinen Anwälten führen und ihm wurde untersagt, sich nach Bekannten zu erkundigen“, berichtet Reinke.
Sie erreichen Sarah Reinke unter s.reinke@gfbv.de oder 0551/49906-13.
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