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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Freiheit für Leonard Peltier nach 48 Jahren in Haft! Appell zum Oglala Commemoration Day (26.6.)

Zum „Oglala Commemoration Day“ am 26. Juni hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erneut die sofortige Freilassung des indigenen Aktivisten Leonard Peltier gefordert. „Seit 48 Jahren sitzt Peltier in Haft und hat in dieser Zeit eine Odyssee des Grauens von Hochsicherheitsgefängnis zu Hochsicherheitsgefängnis hinter sich. Der heute 79-Jährige leidet an mehreren chronischen Krankheiten. Die Haftbedingungen sind unmenschlich. Allein aus humanitären Gründen muss er endlich freigelassen werden“, sagt Nora Erdmann, GfbV-Referentin für Indigene Völker.

Am 26. Juni 1975 war es in der Pine Ridge Reservation der Oglala-Lakota zu einer Schießerei gekommen. Der Aktivisten Joe Stutz vom American Indian Movement (AIM) und die beiden FBI-Agenten Jack Coler und Ronald Williams kamen dabei ums Leben. Bis heute ist nicht vollständig aufgeklärt, was damals passierte. Nach der Schießerei floh Peltier, einer der Anführer des AIM, nach Kanada. Er wurde am 26. Februar 1976 verhaftet, in die USA abgeschoben und dort 1977 zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt. Peltier beteuerte immer seine Unschuld. Ballistische Untersuchungen ergaben, dass die tödlichen Schüsse nicht aus seiner Waffe stammten. Seine Mitangeklagten wurden wegen Notwehr freigesprochen, er jedoch wegen Mordes verurteilt.

Seit Jahren wird Peltier unter verschärften Haftbedingungen im Bundesgefängnis Colman I festgehalten. Am 10. Juni 2024 fand eine Anhörung vor dem Bewährungsausschuss (United States Parole Commission) statt, in der Peltier und seine Anwälte nochmals um seine Freilassung baten. „Die Entscheidung der US Parole Commission könnte Peltiers letzte Chance sein, lebend aus der Haft entlassen zu werden. Eine Entlassung würde für Peltier bedeuten, dass er zumindest seine letzten Jahre mit seiner Familie verbringen könnte“, sagt Erdmann. „Die Anhörung fand unter für Peltier nachteiligen Voraussetzungen statt. Von sieben nominierten Fürsprechern waren sechs abgelehnt worden. Eine weitere wurde nur nach Protesten zugelassen. Für die Gegenseite wurden hingegen sechs Fürsprecher zugelassen, darunter eine schriftliche Stellungnahme des amtierenden FBI-Direktors“, so Erdmann. Mit einer Entscheidung wird in der ersten Julihälfte gerechnet. Der US Parole Commission waren Zehntausende Unterstützerschreiben aus der ganzen Welt zugesendet worden, in denen die Freilassung des bald 80-jährigen indigenen Gefangenen gefordert wird.

Anlässlich des „Oglala Commemoration Day“ finden in den USA und in Europa Mahnwachen und Aktionen von vielen Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen statt, um die Freilassung Peltiers zu fordern. Eine Mahnwache der GfbV-Regionalgruppe Düsseldorf findet am 26. Juni von 16 bis 18 Uhr am Burgplatz in Düsseldorf statt. Dazu laden wir Sie herzlich ein.

Sie erreichen Nora Erdmann unter n.erdmann@gfbv.de oder 0551/49906-31.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Sarah Neumeyer
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D-37010 Göttingen
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