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Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Wenn Chatbots neue Sorten züchten
Gentechnik und Künstliche Intelligenz in der Plfanzenzüchtung

Berlin / Brüssel, Belgien (ots)

Ein heute veröffentlichter Bericht von Save Our Seeds beschreibt den rasant zunehmenden Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Entwicklung von gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen. Er erläutert die neuen Möglichkeiten, die sich damit eröffnen. Sie gehen einher mit erheblichen neuen Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieser Pflanzen.

Die im Bericht beschriebene Konvergenz von generativer KI und Gentechnik fällt zeitlich zusammen mit der Debatte über eine weitreichende Deregulierung von GV-Pflanzen in der Europäischen Union (EU). Dabei geht es vor allem um Pflanzen, die mittels sogenannter Genomeditierung entwickelt wurden. Sie sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission größtenteils von den bestehenden Vorschriften zu Risikobewertung, Rückverfolgbarkeit und Verbraucherkennzeichnung von GVOs ausgenommen werden.

Der Vorschlag geht davon aus, dass kleine, gezielte gentechnische Veränderungen, die theoretisch auch durch konventionelle Züchtung erreicht werden könnten, kein anderes Risiko beinhalten. Diese Annahmen sind seit langem umstritten. Die Einführung von KI-gesteuerter Gentechnik macht sie noch fragwürdiger.

Darüber hinaus machen KI-Technologien es möglich, Proteine und Organismen zu schaffen, die es so in der Natur nicht gibt ("new-to-nature").

Sollte die EU die Deregulierung weiter vorantreiben, könnten GV-Pflanzen auf den Markt ohne Risikoprüfung und Kennzeichnung auf den Markt kommen, die von automatisierten KI-Systemen erstellt wurden.

Benedikt Haerlin, Koordinator von Save Our Seeds:

"Was sich hier zusammenbraut, ist ein gefährlicher Mix. Die Konvergenz zweier Risikotechnologien verbindet Schwächen der Genomeditierung wie etwa unbeabsichtigte Veränderungen im Genom mit den bekannten Problemen der generativen KI wie dem 'Black-Box'-Effekt, Halluzinationen und Datenverzerrungen."

Franziska Achterberg, Leiterin Politik und Interessenvertretung:

"Anstatt wesentliche Sicherheitsvorkehrungen abzubauen, sollte die EU zukunftsorientierte Gesetze vorlegen, die den neuen technologischen Entwicklungen gerecht werden. Sie sollte ihre Kontrolle über gentechnisch veränderte Pflanzen verstärken und nicht schwächen."

Zusammenfassung auf vier Seiten

Pressekontakt:

Franziska Achterberg
Leiterin Politik und Interessenvertretung
+32 498 362403, achterberg@saveourseeds.org

Original-Content von: Zukunftsstiftung Landwirtschaft, übermittelt durch news aktuell