Nadja Uhl: "Es war eine Grenzsituation"
München (ots)
"Eine berufliche und menschliche Grenzsituation" erlebte Nadja Uhl (36), als ihre Dreharbeiten von "Mogadischu" und "Der Baader Meinhof Komplex" sich teilweise überschnitten. "Ich war zeitgleich Täterin und Opfer. Ich habe so ein Extrem vorher noch nie erlebt", erzählt sie im Interview mit FRAU IM SPIEGEL. Zehn Tage drehte die Schauspielerin ununterbrochen im Flugzeug. Die Situation dort sei extrem auf die Spitze getrieben worden. "Eigentlich ist beim Film nach jeder Szene eine Pause. Aber dieses Zeichen kam vom Regisseur nicht", so der Star. "Der Terrorist brüllte und fuchtelte mit seiner Pistole herum. Bevor Thomas Kretschmann als Kapitän Schumann erschossen wurde, herrschte Totenstille. Dem einen oder anderen Komparsen gingen da auch schon mal die Nerven durch, und er fing an zu weinen."
Trotz des Drucks sei die Stimmung nach den Dreharbeiten harmonisch, teilweise fröhlich gewesen. "Wir haben ganz profan eine Zigarette zusammen geraucht, ein Bier getrunken, gegessen, einfach nur Spaß gemacht", verrät Uhl. "Wir haben nicht über philosophische Themen geredet. Das war ein Gegenpol zu der emotionalen Anspannung." In Marokko konnte Nadja Uhls Familie dabei sein. "Es war schön, abends meine Tochter und meinen Mann in den Arm zu nehmen", erinnert sie sich. Bei aller Professionalität seien die Dreharbeiten nicht spurlos an ihr vorüber gegangen. Ihr zweijähriges Kind zu sehen, habe sie geerdet. "Das half mir, wieder in die Normalität zurückzukehren." Ihr Verhältnis zum Fliegen hat sich durch die Arbeit an "Mogadischu" nicht verändert. Beim Rückflug sei sie "nur müde, leer und kaputt" gewesen. "Ich saß im Flugzeug, bestellte eine Cola und wollte einfach nur nach Hause." Ihre Familie stehe an erster Stelle, wie sie gegenüber FRAU IM SPIEGEL betont. "Mein Kind bedeutet mir alles. Durch Eva habe ich das Leben kennengelernt, wie ich es vorher nicht kannte", erklärt sie. Gemeinsam mit ihrem Mann verfolgt die Darstellerin außerdem einen Lebenstraum: "Wir sind seit Langem dabei, mit Freunden ein altes, kostbares Haus in Potsdam zu sanieren. Dort sollen eines Tages mehrere Generationen unter einem Dach leben."
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