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Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

EU-Integration: Darlehensverteuerung für Häuslebauer statt Wachstum - Durchschnittliche Monatsrate könnte um über 80 Euro steigen

Berlin (ots)

Das von der Öffentlichkeit bislang kaum beachtete
Projekt "Integration der Märkte für Hypothekarkredite" der 
EU-Kommission wird fast alle Darlehen der deutschen Häuslebauer oder 
-käufer deutlich verteuern. Die Hinweise, dass das "Weißbuch 
Hypothekarkredit" der Kommission, das am 19. Dezember veröffentlicht 
wird, entsprechende Regelungen enthält, verdichten sich jedenfalls.
Europäische Vergleiche zeigen immer wieder, dass deutsche 
Immobilienkäufer von Konditionen profitieren, die zu den günstigsten 
in Europa gehören. "Der Wettbewerb um diese Kunden ist in Deutschland
sehr intensiv. Er führt zu günstigen Konditionen und zu einer großen 
Produktvielfalt", so Henning Rasche, Präsident des Verbandes 
deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Beides könnte "Europa" jetzt 
gefährden: die Kommission wird wahrscheinlich das Lieblingsprodukt 
der Deutschen, den langjährigen Festzinskredit (Marktanteil: etwa 90 
%) deutlich verteuern. "Die Immobilienfinanzierung in Deutschland ist
auch deshalb so günstig, weil der Pfandbrief das optimale Gegenstück 
zum langjährigen Festzinsdarlehen ist. Ein Angriff auf eine der 
Grundlagen des deutschen Pfandbriefs wird auch die 
Refinanzierungskosten der Banken erhöhen", so Rasche.
Der Kommission geht es um das Recht des Darlehensnehmers, sein 
Darlehen innerhalb der ersten zehn Jahre der Zinsbindungsfrist 
vorzeitig zu kündigen. Die meisten Immobilienkäufer verzichten aus 
Kostengründen darauf. Wenige kaufen sich diese Option hinzu, das 
kostet sie derzeit etwa ein halbes Prozent mehr Zins im Jahr. Sehr 
wahrscheinlich wird die Kommission dieses jederzeitige 
Kündigungsrecht jetzt für alle vorschreiben, also Darlehen 
entsprechend verteuern. Bundesfinanzminister Steinbrück hatte zuletzt
im Sommer gemahnt, nationale Marktergebnisse dürften nicht durch 
überzogenes Harmonisierungsbestreben aufs Spiel gesetzt werden und 
"bessere Regulierung" dürfe kein Lippenbekenntnis bleiben.
"Das durchschnittliche Häuslebauer-Darlehen beläuft sich auf etwa 
200.000 Euro. Da macht ein halbes Prozent mehr Zins 83,33 Euro im 
Monat aus", so Louis Hagen, Hauptgeschäftsführer des vdp. "Es ist 
nicht einsehbar, warum in einen funktionierenden Markt derart 
eingegriffen werden soll. Wir zweifeln auch die Regulierungsziele an.
Die Kommission hat die völlig falschen Schlüsse aus der 
subprime-Krise in den USA gezogen." Der vdp werde alles daran setzen,
dass die EU doch nicht in die Vertragsfreiheit der deutschen 
Verbraucher eingreife, so Hagen abschließend.

Pressekontakt:

Dr. Helga Bender
Tel.: 030 20915-330
E-Mail: bender@pfandbrief.de

Felix Schnellbacher
Tel.: 030 20915-380
E-Mail: schnellbacher@pfandbrief.de

Original-Content von: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V., übermittelt durch news aktuell

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